Buntes Pankow stärker als die AfD

Schon zum zweiten Mal nacheinander bleiben die Rechten in Pankow eine Randerscheinung

Nur wenige AfD-Anhänger sind am Morgen des 1. Mai zur Kundgebung nach Pankow gekommen. Das Gelände am Bleichröderpark zwischen Breite Straße und Schulstraße war weiträumig mit Gittern von der Polizei abgeschirmt worden. Die AfD, die in Pankow einen Stadtrat stellt, hatte eine Hüpfburg und einen Kaffeestand aufgebaut.

Etwa zwei Dutzend Rechte standen an der Schulstraße mehr als hundert GegendemonstrantInnen gegenüber. Vor dem Frauenzentrum Paula Panke hing ein Transparent: „Feminismus ist die Antwort“. Auf einem Flugblatt beschwerten sich Anwohnerinnen und Anwohner darüber, dass sich die AfD ausgerechnet den Bleichröderpark für ihr demonstratives Picknick ausgesucht hat: „Die Familie Bleichröder war jüdischen Glaubens. Sie bemühte sich im 19. Jahrhundert um Integration und Akzeptanz“, war darauf zu lesen. Dies hätten ihnen die „ideologischen Vorläufer der AfD“ verweigert. „Jetzt verdreckt diesen Park die fremdenfeindliche AfD.“

Bereits im vergangenen Jahr war die AfD im Pankower Bürgerpark daran gescheitert, eine nennenswerte Zahl von Bürgerinnen und Bürgern zu mobilisieren. Stattdessen blockierten 700 Demonstrantinnen und Demonstranten den Zugang zum Park. Im Wohngebiet an der Schulstraße beschallten diesmal Anwohner die AfD-Kundgebung mit HipHop. Uwe Rada