Die nächste Razzia bei VW

Verdacht: Börsenkurs durch falsche Entwarnung bei CO2 manipuliert

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen den Volkswagen-Konzern wegen der Folgen des Dieselskandals ein weiteres Verfahren eröffnet. Die Behörde hat den Verdacht, dass VW bei einer „Ad-hoc-Erklärung“ zu wichtigen Firmendaten geschummelt hat. Bereits Anfang März durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft 13 Büros in der Konzernzentrale in Wolfsburg und beschlagnahmten Akten und Dateien. Gestern bestätigte die Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Bericht der Wirtschaftswoche. Der Verdacht: VW hatte nach dem Beginn des Skandals im Herbst 2015 erklärt, möglicherweise seien bei 800.000 Fahrzeugen auch die Werte beim CO2-Ausstoß manipuliert worden. Diese Aussage hatte der Konzern dann abgeschwächt; es seien nur 36.000 Autos betroffen. Diese Entwarnung nun zweifeln die Staatsanwälte an, nachdem sie Unterlagen gesichtet haben. Hätte VW bewusst die Unwahrheit gesagt, könnte der Konzern damit gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen und den Aktienkurs manipuliert haben, der damals extrem schwankte. VW bestätigte die Untersuchung, machte aber keine weiteren Angaben. (rtr, taz)