Lakonische Bestandsaufnahmen

Den Alltag der Wendejahre im Blick: Michael Rutschky Foto: Foto:Michael Rutschky

„Die Mauer, die sich in ihrem Aussehen vollkommen gleich blieb, scheint ihren Seinszustand gewechselt zu haben: Sie existiert in vollkommener Harmlosigkeit, als eine Ruine.“ So nüchtern kommentierte Michael Rutschky kurz nach dem Mauerfall, um danach den Osten zu erkunden. Nachlesen kann man das in „In die neue Zeit. Aufzeichnungen 1988–1992“, wo Rutschky seine Bestandsaufnahmen in lakonischer Weise festhält. Die DDR verwandelte sich von einer „eingemauerten Sowjetenklave“ in ein anarchisches Territorium und das gallische Dorf Kreuzberg lag auf einmal nicht mehr am Stadtrand.

Lesung & Gespräch Michael Rutschky: Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 25. 10., 20 Uhr, 5/3 €