Bahn wird teurer

Im Fernverkehr steigen die Preise um durchschnittlich 0,9 Prozent. Berlin–München plus 13,6 Prozent. Neue IC im Südwesten

Von Richard Rother

Das Bahnfahren wird teurer und auf manchen Strecken deutlich schneller. Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember erhöht die bundeseigene Deutsche Bahn AG die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 0,9 Prozent. Damit bleibt der Preisanstieg unter der Inflationsrate. Deutlich schneller wird die Bahn auf ihrer künftigen Paradestrecke Berlin–München.

Die Preise der Bahncard 25 und 50 bleiben unverändert, Strecken-Zeitkarten und die Bahncard 100 werden hingegen teurer, und zwar um durchschnittlich 2,9 Prozent. Die Sparpreise und die Kosten für Reservierungen werden nicht erhöht. Weiterhin sind 19,90-Euro-Sparpreis-Aktionen mit zusätzlichen Kontingenten geplant.

Dafür steigen die sogenannten Flexpreise, also die Normalpreise ohne Zugbindung: und zwar in der 2. Klasse um durchschnittlich 1,9 Prozent und in der 1. Klasse um durchschnittlich 2,9 Prozent. Damit setzt die Bahn ihr Konzept fort, die Fahrpreise je nach Reisetag unterschiedlich zu gestalten. So können auf bestimmten Verbindungen Tickets etwa am Freitag oder Sonntag teurer sein als unter der Woche. Beim Fernbus oder beim Flugzeug sind die Preisdifferenzen zwischen nachfragestarken und nachfrageschwachen Terminen allerdings deutlich größer.

DB-Fernverkehrschefin Birgit Bohle: „Das System der unterschiedlichen Flexpreise an ausgewählten Tagen hat sich bewährt und wird fortgesetzt.“ Auf der Pannenstrecke Rheintalbahn verzichtet die Bahn allerdings auf Preiserhöhungen, um die geplagte Kundschaft nicht zu verärgern.

Höhepunkt des Jahres wird die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Berlin–München. Der ICE-Sprinter, der in Halle (Saale), Erfurt und Nürnberg hält, braucht künftig nur noch 3:55 Stunden, damit verkürzt sich die Reisezeit um zwei Stunden. Der normale ICE, der weitere Zwischenhalte bedient, fährt künftig etwa viereinhalb Stunden. Für die neue ICE-Strecke von München nach Berlin sind künftig 150 Euro zu zahlen, 18 Euro oder 13,6 Prozent mehr als bisher.

Erfurt wird zum neuen Drehkreuz ausgebaut. Täglich sollen dort 80 ICE-Züge halten, pro Stunde wird je ein Fernverkehrszug in alle vier Himmelsrichtungen abfahren.

Ein neues Angebot gibt es im Südwesten. Auf der Gäubahn verdoppelt sich die Zahl der IC-Verbindungen zwischen Stuttgart, Singen und Zürich, künftig verkehrt der IC stündlich. Dabei werden zwischen Stuttgart, Singen und Konstanz auch alle Nahverkehrstickets anerkannt.