Vielleicht mal eine Göttin?

Astronamen

Sollte Planet 9 entdeckt werden, würde er nicht mehr lange so heißen. Ein echter Name müsste her. Bislang wurden neue Planeten nach römischen Gottheiten benannt. Nun gibt es davon sehr viele, aber eben noch mehr Objekte im Weltall, weswegen viele Namen schon vergeben sind: Ceres, Bacchus, Minerva, Juno, um nur die prominentesten zu nennen.

In einer Abstimmung auf Spiegel Online über die verbleibenden Kandidaten gab es indes eine klare Favoritin: Nox, die Göttin der Nacht. Das wäre auch gut für die Frauenquote in Planetenpositionen, würde sie doch von 12,5 auf 22,2 Prozent steigen.

Andererseits: So wie Päpste keine Italiener mehr sein müssen, müssen Planeten im 21. Jahrhundert keine Römer mehr sein. Schon länger wird die Namensnorm durchlässiger. Fast alle Monde des Uranus sind nach Shakespeare-Figuren benannt. Viele der in den letzten 20 Jahren entdeckten Saturn- und Jupitermonde tragen die Namen von nordischen oder keltischen Göttern und zwei der neuen Zwergplaneten sind sogar nach einer hawaiianischen (Makemake) beziehungsweise einer Osterinsel-Gottheit (Haumea) benannt. Hier blühen uns viele Diskussionen und Online-Petitionen, auch Atheisten haben sicherlich ein Wort mitzureden.

Die zweite Frage ist die nach dem Merksatz. Früher merkte man sich die Reihenfolge der Planeten – Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto – anhand von: Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Neun Planeten. Beziehungsweise seit 2006: Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel.

Da dieser Satz allerpurstes Mansplaining ist, muss ein neuer her. Und jetzt sind Sie gefragt: Ergänzen Sie rechts doch bitte Ihren ­Vorschlag für eine bessere Eselsbrücke – der Name des neunten Planeten ist frei wählbar – und schicken sie ein Foto davon an ­planet9@taz.de. Es winkt ein galaktischer Preis! Michael Brake