Perpetuum Tabula rasa

Foto: Hersteller

Snapchat ist das zwar nicht mehr allerallerneuste, aber mit 150 Millionen Nutzern immer noch sehr heiße Ding im mobilen ­Internet (Familienmitglieder unter 25 werden Ihnen das ­bestätigen). Die Idee der App: Man schickt seinen Freunden ­selbst gemachte Fotos und Filmchen, die sich nach dem Anschauen von allein zerstören. Subtext: Verzichte auf ­Besitz. Lebe den Moment. Perfektion ist egal. Die ­analoge Variante von Snapchat ist das Buddha Board. Eine kleine quadratische Maltafel aus betriebs­geheimem Material, auf der man ausschließlich mit Wasser pinselt – und danach den Bildern beim Verblassen ­zuschauen kann, was genau so befriedigend ist wie das Malen an sich. Nach einigen Minuten: Tabula rasa. Zurück auf null. Und wieder pinseln. Und wieder verblassen. Ein innerer Friede stellt sich schnell ein.

Michael Brake