Wege durch die grüne Hölle

ökoladenliste Die Verbraucherzentrale wirbt mit ihrem Gratis-Wegweiser zu Bremer Öko-Shops und Biobauern für ökologisch erzeugte Lebensmittel

„Begriffe wie‚integrierter Anbau‘ sind keine Hinweise auf biologische Erzeugung“

Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen

Die Verbraucherzentrale hat eine neue Liste mit Einkaufsquellen für ökologisch erzeugte Lebensmittel in und umzu Bremen veröffentlicht. Sie sei in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Bremen, dem evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“ und dem Verein Sozialökologie entstanden, sagte am Mittwoch die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale, Regina Aschmann. Die Liste liegt als Broschüre vor, steht aber auch im Netz.

Sie enthält, in Kategorien wie Bio-Läden, Bio-Fleischer oder Hofläden gegliedert und nach Ortsteilen sortiert, Adressen der einschlägigen Shops und Märkte. „Biologisch oder ökologisch bedeutet, dass in der Landwirtschaft keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- oder Düngemittel eingesetzt werden“, erläuterte Aschmann. Überdies sei die Tierhaltung artgerechter. In der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln seien viele Zusatzstoffe wie etwa künstliche Farbstoffe verboten.

Für die Produktion von Bio-Lebensmitteln gibt es gesetzliche Vorschriften, die EU-weit gelten. Alle Hersteller, die ihre Produkte mit „biologisch“ oder „ökologisch“ kennzeichnen, müssen die entsprechenden Regeln erfüllen.

„Aber Achtung: Begriffe wie ‚kontrolliert‘, ‚ungespritzt‘ oder ‚integrierter Anbau‘ klingen zwar gut, sind aber keine Hinweise auf biologische Erzeugung“, erläuterte Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Deshalb enthält der Flyer auch einen Schlüssel, um die im Bio-Siegel enthaltenen Informationen zu dekodieren.

Bio-Lebensmittel seien hochpreisiger als konventionell erzeugte, da der Aufwand für die Herstellung größer ist. Sie hätten jedoch „eindeutige Vorzüge hinsichtlich der umweltgerechten Erzeugung“, so Oelmann. „Produkte aus konventioneller Landwirtschaft verursachen höhere externe Umwelt-Kosten.“

So würden beispielsweise die Kosten der Nitrat- und Pestizidbelastung von Gewässern und Trinkwasser an Steuerzahler und Wasserkunden weitergegeben. (epd/taz)