Holland vor dem WM-Halbfinale: Frisch frisiert ist halb gewonnen

Vor dem Halbfinalspiel gegen Uruguay fürchten die Niederländer am meisten ihren Übermut. Von fünf Spielen gegen Uruguay seit 1924 haben sie nur eins gewonnen.

Garantierter Erfolg: "Die Spieler fühlen sich hübsch." Bild: reuters

BERLIN taz | Er hat sie alle geschoren: Van der Wiel, Elia, Stekelenburg, van Bronckhorst … fast die gesamte niederländische Nationalmannschaft ließ sich vor dem Halbfinale gegen Uruguay am Dienstag (ZDF, 20.30 Uhr) vom eigens mitgebrachten Amsterdamer Friseur Hanni Hanna einen flotten Kurzhaarschnitt verpassen. Sollten die Frisuren zum WM-Titel führen, versprach Trainer van Marwijk sogar, den Figaro zur EM 2012 ganz offiziell in seinem Begleitteam mitzunehmen. Hanna trägt seinen Teil zum Sieg bei: "Ich weiß, dass die Spieler sich jetzt hübsch fühlen. Das ist wichtig, um Erfolg zu haben."

Die Euphorie über den Einzug ins Halbfinale ist in den Niederlanden groß. "Bloß nicht mitreißen lassen", warnte jedoch die Tageszeitung De Volkskrant. Gerade dann sei es schon oft schiefgelaufen. Das Algemeen Dagblad rechnet zudem vor: Von fünf Zusammentreffen seit 1924 konnte Holland nur eins gewinnen.

Trotz aller Mahnungen zur Vorsicht ist sich die große Mehrheit im Lande aber einig: Oranje steht so gut wie im Finale. Wobei van Marwijk den Gegner Uruguay wertschätzt: "Das sind Kämpfer, das mag ich." Er glaubt nicht, dass die Mannschaft durch das Fehlen des rotgesperrten Luis Suarez geschwächt ist. Im eigenen Team sind nur Van Persie und Mathijsen angeschlagen, werden aber spielen können. "Niemals würde ich das Halbfinale verpassen", sagt Van Persie. "Da spiele ich lieber mit einem gebrochenen Arm."

Falls es nicht klappt mit dem Finaleinzug, werden die Niederländer zumindest als schöne Verlierer vom Platz gehen. Dann wird es für den Friseur Hanni Hanna zwar nichts mit der Festanstellung zur EM. Aber Hanna denkt sowieso nur an heute. Sein Kommentar: "Lekker fresh-fresh - schließlich gucken Milliarden Menschen Fernsehen".

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