Lesben haben schlechtere Jobchancen

ARBEIT Eine Studie zeigt, dass Münchner Firmen sie öfter ablehnen

BERLIN taz | In München haben lesbische Frauen schlechtere Jobchancen als heterosexuelle Konkurrentinnen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Linz. Bei der Untersuchung bekamen bis zu 45 Prozent der heterosexuellen Frauen positive Rückmeldungen zu ihren Bewerbungen. Bei lesbischen Frauen war dies nur bei 33 Prozent der Bewerbungen der Fall.

Die Studie hat die Ökonomin Doris Weichselbaumer erstellt. Sie versandte von 2011 bis 2012 etwa 1.000 fingierte Bewerbungen in Berlin und München. In Berlin waren die Chancen von homo- und heterosexuellen Frauen in etwa gleich gut. Das Ergebnis ist auch deshalb erstaunlich, weil in München die Arbeitslosenquote im Untersuchungszeitraum bei nur vier Prozent lag (Berlin: zwölf Prozent). Der Druck, nicht zu diskriminieren, war also größer. DENIS SCHNUR