„Selbst aktiv werden“

KONFERENZ Die Universität Bremen veranstaltet eine internationale Tagung zum Thema „gute Lehre“

■ 65, Germanistin und Informatikerin, Professorin für Digitale Medien in der Bildung und Konrektorin für Studium und Lehre

taz: Frau Schelhowe, bei der Konferenz „Teaching is Touching the Future“ sollen Lehre und Lernen kritisch reflektiert werden. Wie wollen Sie das erreichen?

Heidi Schelhowe: Zum Einen dadurch, dass wir Redner aus dem internationalen Raum eingeladen haben, die das Lehren und Lernen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Zum Anderen sind die anschließenden Workshops auf der Ebene einzelner Fächergruppen angesiedelt. Dabei nehmen sowohl die Lehrenden, als auch die Studierenden selbst teil, um gemeinsam Ideen zu entwickeln. Normalerweise treffen sich DidaktikerInnen und ManagerInnen unter sich – auf diese Weise kann aber nichts in der fachlichen Lehre umgesetzt werden.

Im Fokus steht ein „kompetenz- und problemorientiertes Lernen“. Was bedeutet das?

Die Studierenden müssen ihr Wissen anwenden und auf neue Kontexte übertragen können. Beim problemorientierten Lernen steht die Entwicklung einer forschenden Haltung im Mittelpunkt. Das bedeutet, dass die Studierenden selbst aktiv werden und Fragestellungen entwickeln, die sie dann mit Unterstützung der Lehrenden eigenständig lösen.

Geht es dann darum, sich von den klassischen Lehrmethoden zu distanzieren?

Man kann das nur als Gesamtpaket sehen. Es geht darum, bestehende Vorgehensweisen zu ergänzen. Ein gewisses Grundlagenwissen ist notwendig, Kernelement des Lernens sollte aber das Projektstudium sein: Die eigene Erarbeitung von Problemen und die öffentliche Diskussion der Ergebnisse. INTERVIEW: CLARA ZINK

Konferenz: Auftakt um 11 Uhr, Uni Bremen, Programm unter: www.tittf.uni-bremen.de/programm/