Brand im Asylbewerberheim

ANSCHLAG Unbekannte werfen Brandsatz in noch unbewohntes Gebäude. Erneut muss die Staatsanwaltschaft Lübeck ermitteln

Am Dienstag sollten die Geflüchteten aus dem Irak in das Asylbewerberheim in Escheburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) einziehen. Der Einzug in die eine Doppelhälfte des Hauses ist nun aber ungewiss. Am Montag warfen Unbekannte einen Brandsatz in das noch leerstehende Gebäude. „Wir gehen von einen fremdenfeindlichen Anschlag aus“, sagt Oberstaatsanwalt Ralf-Peter Anders von der Staatsanwaltschaft Lübeck der taz.

Im Erdgeschoss sollen der oder die Täter durch ein Fenster einen Kanister mit einer noch nicht bestimmten Flüssigkeit, geworfen haben. An die 20 Feuerwehrleute konnten Schlimmeres verhindern.

„Ich bin sprachlos“, sagte Rainer Bork von der „Escheburger Wählergemeinschaft“. Fast 20 Jahre ist er Bürgermeister der Gemeinde. Bisher gab es keine Proteste gegen Flüchtlinge, doch ein harter Kern von Gegnern würde sich seit Tagen massiv sperren, sagt Bork und berichtet von Beschimpfungen und Beleidigungen.

Der Brandanschlag ist schon der zweite auf eine Flüchtlingsunterkunft binnen weniger Wochen, mit der sich die Staatsanwaltschaft Lübeck auseinandersetzen muss. Am 2. Januar hatten Unbekannte in Grabau in einer Asylbewerberunterkunft eine Rauchpatrone gezündet. Zwei Männer kamen ins Krankenhaus. „Beide Fälle bearbeiten wir mit Hochdruck“, so Anders. „Wir nehmen das ernst.“ Die Grüne Eka von Kalben bezeichnete den Anschlag als heimtückisch.  AS