was bisher geschah

Stephan Singer hat Frieden mit dem Staat geschlossen

Der studierte Biologe und Bodenkundler Stephan Singer (42) arbeitete 1986, nach seinem Studium, als freier Umweltjournalist. Der Einsicht, „keine Edelfeder“ zu sein, folgte der Entschluss, ein Projekt der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Südindien anzunehmen. Dort untersuchte er verarmte Böden, worüber er promovierte. Doch auch die Wissenschaft reizte ihn nicht. „Ich wollte etwas Politisches machen.“ Geprägt durch die Antiatombewegung, habe er in den 70ern „dem Staat noch misstraut“. In den 80ern machte er neben dem Studium Aktionen mit Robin Wood. Spätestens eine Erfahrungen mit korrupter Staatswirtschaft und eine gespaltenen Gesellschaft in Indien überzeugten ihn, dass „unser Gesellschaftssystem nicht so schlecht ist“. Der Krieg in Jugoslawien brachte ihn schließlich zur Einsicht, dass Militäreinsätze sinnvoll sein können. „So macht man seinen Frieden mit dem Staat.“ Singer entschied sich daher, beim gemäßigten Umweltverband WWF anzufangen, zunächst als Klimareferent in Deutschland, seit 1999 als Klimadirektor beim WWF Europe. FOTO: DIRK BORM/VERSION