Anschlag auf „Hamburger Morgenpost“: Verdächtige wieder freigelassen

Nach den Attacken in Paris druckte die Hamburger Zeitung mehrere Karikaturen – und wurde Opfer eines Brandanschlags. Die Hintergründe sind noch offen.

Verwüstung: Am 11. Januar warfen Unbekannte einen Brandsatz in das Archiv der „Mopo“. Bild: dpa

HAMBURG dpa/afp | Zwei nach dem Brandanschlag auf die Hamburger Morgenpost festgenommene Männer sind wieder frei. „Ein Tatverdacht konnte letztlich auch nach ersten kriminaltechnischen Untersuchungen nicht erhärtet werden“, teilte eine Polizeisprecherin am Montag mit.

Die beiden 35 und 39 Jahre alten Männer waren am frühen Sonntagmorgen vor der Polizei geflüchtet und anschließend in einer S-Bahn festgenommen worden. In ihren Vernehmungen durch Kriminalbeamte des Staatsschutzes hätten sie bestritten, etwas mit der Brandstiftung zu tun zu haben. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung seien sie entlassen worden, hieß es weiter.

Unbekannte hatten am frühen Sonntagmorgen von einem Hinterhof aus mehrere Steine und mindestens einen Brandsatz in das Archiv der Boulevardzeitung geworfen. Akten gerieten in Brand, die Feuerwehr konnte ein Ausbreiten der Flammen aber verhindern.

Die Mopo hatte nach dem Terroranschlag in Paris islamkritische Karikaturen des Satiremagazins Charlie Hebdo auf ihrer Titelseite mit der Schlagzeile nachgedruckt: „So viel Freiheit muss sein!“. Die Hamburger Polizei schloss nicht aus, dass der Brandanschlag im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ereignisse in Frankreich steht.

Der Brandanschlag sorgte über Hamburg hinaus für große Empörung. Auch die Journalisten-Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilte die Tat. Morgenpost-Chefredakteur Frank Niggemeier erklärte, er und sein Team „hätten es nicht für möglich gehalten, dass eine Zeitungsredaktion in einer so weltoffenen und liberalen Stadt wie Hamburg direkt angegriffen wird.“ Er danke für die Solidarität, die seinem Blatt aus Hamburg und der Welt zuteil werde.

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