Anschläge auf Polizisten und Touristen: Mehrere Tote bei Attacken in Ägypten

In Hurghada griff ein Mann mit einem Messer Touristen an und tötete zwei von ihnen, möglicherweise Deutsche. In der Nähe von Kairo wurden fünf Polizisten getötet.

Eine Frau unter Sonnenschirmen

Viele Touristen kamen ohnehin nicht mehr nach Ägypten – das Attentat dürfte den Tourismus nicht ankurbeln Foto: reuters

KAIRO/BERLIN dpa | Das Auswärtige Amt in Berlin schließt nicht aus, dass bei der Messerattacke in Ägypten auch Deutsche getötet wurden. „Gewissheit haben wir darüber noch nicht“, teilte am Freitag ein Sprecher in Berlin mit. Die Botschaft in Kairo stehe im engsten Kontakt zu den ägyptischen Behörden und arbeite daran, schnellstmöglich für Aufklärung zu sorgen.

Bei dem Angriff im Ferienort Hurghada seien mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. „Diese feige und niederträchtige Tat, die sich gezielt gegen Urlauber gerichtet zu haben scheint, die einfach nur eine unbeschwerte und erholsame Zeit am Meer verbringen wollten, verurteilen wir auf das Schärfste“, erklärte der Sprecher. „Wir trauern mit den Familien der Opfer und hoffen, dass alle, die bei dem Angriff verletzt worden sind, rasch und vollständig wieder gesund werden.“

An einem Strand im beliebten Urlaubsort Hurghada am Roten Meer habe ein Angreifer mit dem Messer mehrere Urlauber angegriffen und verletzt, teilte das ägyptische Innenministerium auf seiner offiziellen Facebookseite mit.

Die ägyptische Nachrichtenseite Al-Masry al-Youm berichtete zunächst von zwei getöteten ukrainischen Touristen und berief sich auf Sicherheits- und medizinische Kreise. Bei den Verletzten soll es sich dem Bericht zufolge um Urlauberinnen unter anderem aus Armenien und Tschechien handeln. Die Agentur Interfax berichtete am Freitag mit Verweis auf das russische Konsulat von einer verletzten russischen Touristin. Das Innenministerium in Kairo sprach zunächst von insgesamt sechs Verletzten unterschiedlicher Nationalität.

An den Strand geschwommen

Der Angreifer sei mit dem Messer an den Strand geschwommen und habe dann die Touristen attackiert, teilte das Ministerium mit. Der Angreifer sei festgenommen worden. Sein Motiv war zunächst unklar.

Außerdem wurden am Freitag in der Nähe von Kairo fünf Polizisten bei einem Angriff auf einen Kontrollpunkt getötet. Maskierte Angreifer hätten die Polizisten am Morgen in der Provinz Gizeh in Al-Badraschein rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo beschossen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Zwei Polizisten und drei Rekruten seien getötet worden. Zunächst bekannte sich niemand zu diesem Angriff.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Jahr 2013 kommt es in Ägypten immer wieder zu Angriffen auf Sicherheitskräfte.

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