Angriff aus dem Gazastreifen: Sieben Verletzte in Zentralisrael

Kurz vor der Wahl in Israel wird eine neue Welle der Gewalt wahrscheinlicher. Auf einen Raketenangriff aus Gaza kündigt Netanjahu eine harte Reaktion an.

Zwei Männer inspizieren die Trümmer eines Hauses.

Nördlich von Tel Aviv: Die Rakete hatte eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern Foto: ap

KFAR SABA ap/afp/dpa | Eine Rakete aus dem Gazastreifen hat nach Angaben des israelischen Militärs am Montagmorgen ein Haus im Zentrum Israels getroffen. Sieben Menschen erlitten Verletzungen, wie ein israelischer Rettungsdienst mitteilte.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, gerade zu Besuch in Washington, kündigte eine harte Reaktion an. Kurz vor der Parlamentswahl am 9. April scheint eine neuerliche Auseinandersetzung zwischen Israel und radikalislamischer Hamas nicht ausgeschlossen.

Am frühen Montagmorgen waren im Zentrum Israels Fliegeralarm und eine Explosion zu hören. Unter den Verletzten in der Gemeinde Mischmeret sind den Angaben zufolge zwei Frauen mit mittelschweren Verwundungen, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom.

Eine Armeesprecherin sagte, es habe sich um eine von der Hamas selbst hergestellte Rakete gehandelt. Sie habe eine Reichweite von rund 120 Kilometern. „Wir sehen die Hamas als verantwortlich für alles, was im Gazastreifen passiert.“

Netanjahu verurteilte den Vorfall als „kriminellen Angriff“. Nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump werde er noch am Montag nach Israel zurückkehren und sich um die Krise kümmern.

Am 14. März hatte es den ersten palästinensischen Raketenangriff auf die Küstenmetropole Tel Aviv seit dem Gaza-Krieg 2014 gegeben. Daraufhin hatte Israels Luftwaffe rund 100 Ziele in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer bombardiert. Damals hieß es, die beiden Geschosse seien versehentlich aus dem Gazastreifen abgefeuert worden.

Hunderte Tote seit Beginn der Gaza-Proteste

Der Konflikt mit der Hamas hatte sich zuletzt wieder verschärft. An der Grenze zu Israel kommt es wieder verstärkt zu teilweise gewaltsamen Protesten.

Am Sonntagabend hatten israelische Panzer nach Armeeangaben Hamas-Posten in dem Palästinensergebiet beschossen. Militante Palästinenser hätten zuvor Flugkörper mit Sprengsätzen nach Israel geschickt und Soldaten an der Grenze mit Sprengsätzen beworfen.

Seit Beginn von Massenprotesten vor einem Jahr sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums an der Gaza-Grenze mehr als 260 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Die Demonstranten fordern unter anderem ein Ende der seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Palästinensergebiets am Mittelmeer.

Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen. Die Hamas wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom. Am Montag schloss Israel zusätzlich die Grenzübergänge zum Gazastreifen und schränkte die Fangzone vor der Küste für palästinensische Fischer ein.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.