Amazon im Einzelhandel: Supermarkt ohne Kasse

Mit AmazonFresh ist der Online-Händler bereits ins Lebensmittelgeschäft eingestiegen. In den USA hat er nun einen ersten Supermarkt eröffnet.

Vor einem Geschäft, das mit Lichtern dekoriert ist, stehen ein paar Menschen in orangenen Jacken

Reingehen, Sachen aussuchen, rausgehen – bezahlt wird automatisch Foto: reuters

NEW YORK/BANGALORE, rtr | Der Online-Händler Amazon hat am Montag ein erstes Lebensmittel-Geschäft ohne Kassen eröffnet und damit einen neuen Wettbewerb mit den Supermarkt-Ketten in den USA eröffnet. Sensoren in dem Geschäft in Seattle registrieren, welche Waren zu welchen Preisen sich die Kunden aus den Regalen genommen haben. Die Summe wird dann automatisch über ihr Amazon-Konto abgebucht.

Amazon war bereits zuvor in das Lebensmittelgeschäft eingestiegen und liefert über seinen Service AmazonFresh die Produkte den Kunden nach Hause. Der neue Supermarkt ist nach Einschätzung von Branchenanalyst Jan Dawson von Jackdaw Research das Ergebnis der Erkenntnis, dass sich nicht alle Waren für den Online-Versandhandel eignen. Solche Geschäfte könnten daher die ideale Ergänzung zu AmazonFresh sein.

Hunderte dieser Läden im Land wären eine echte Bedrohung für die bestehenden Supermarkt-Ketten, fügte er hinzu. Nach Informationen des Wall Street Journals könnte Amazon bei einem Erfolg des Geschäftsmodells mehr als 2000 Läden eröffnen, die größer wären als der Supermarkt Amazon Go in Seattle. Denkbar sei auch, dass die Kunden mit ihrem Auto vorbeikämen und die Waren bis zum Fahrzeug gebracht würden. Amazon wollte sich dazu nicht äußern.

Die Idee, die Kassenbereiche abzuschaffen, ist in der Branche nicht neu. Sie sind für die Händler kostensintensiv und zwingen die Kunden oft zu langen Wartezeiten. Bislang sind automatisierte Abrechnungssysteme aber über Versuchsstadien nicht hinausgekommen.

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