AfD und Russland-Verbindungen: Reisen in Separatistengebiete

Ein mutmaßlicher Spion des russischen Geheimdienstes soll Wahlbeobachtungsreisen für AfD-Abgeordnete organisiert haben. Das berichten mehrere Medien.

Ein Mann guckt einen anderen neben sich an

In 2014 als selbsteingesetzter Beobachter in Lugansk: „Zuerst“-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter Foto: imago/Itar-Tass

MÜNCHEN afp/taz | Mehrere Politiker der AfD sollen nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung enge Kontakte zu einem mutmaßlichen vom russischen Geheimdienst bezahlten Spion haben. Wie die Medien am Mittwoch berichteten, sitze der Mann seit über einem Jahr in Polen in Untersuchungshaft. Auch die deutschen Nachrichtendienste sähen in ihm einen bezahlten prorussischen Agitator, berichteten die Medien aus einem als geheim eingestuften Bericht von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst.

Bei dem Mann handele es sich laut Darstellung der Süddeutschen Zeitung um einen polnischen Politiker namens Mateusz Piskorski. Er organisierte demnach unter anderem Wahlbeobachtungsreisen zu fragwürdigen Abstimmungen in von Russland beeinflussten Gebieten und habe dafür mehrere Vereine gegründet. Mehrere AfD-Landtagsabgeordnete hätten an solchen Wahlbeobachtungen teilgenommen. Das bestätigen auch Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit.

Der Beschuldigte habe mit dem Chefredakteur der AfD-freundlichen Zeitung Zuerst, Manuel Ochsenreiter, sowie mit dem Vorsitzenden der AfD-Jugendorganisation, Markus Frohnmaier und dem Thüringer AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Rudy im vergangenen Jahr einen solchen Verein in Berlin gegründet. Dieser trägt den Namen „Deutsches Zentrum für Eurasische Studien“.

Markus Frohnmaier arbeitet derzeit als Sprecher für die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel.

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