Abgabe auf Einwegflaschen: Nur Pfand ist nicht genug

Verbände kritisieren eine schlechte Kennzeichnung der Verpackungen. Eine Klimaschutzabgabe von 20 Cent pro Flasche wird gefordert.

Und, Einweg oder Mehrweg? Bild: reuters

BERLIN taz | 20 Cent pro Flasche – eine Klimaschutzabgabe in dieser Höhe fordern die in der „Mehrweg-Allianz“ zusammengeschlossenen Verbände. Die Abgabe soll nach dem Willen der Initiatoren nicht das derzeit geltende Einwegpfand ersetzen, sondern zusätzlich beim Verkauf erhoben werden.

Der Mehrweg-Allianz gehören neben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg unter anderem mehrere Verbände aus der Getränke- und Brauereibranche an.

Die Einnahmen aus der Abgabe auf Getränkedosen und Einwegflaschen könnten laut DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch in die Erneuerung älterer Mehrwegflaschen investiert werden. Resch verweist auf jährliche Einsparmöglichkeiten von über einer Million Tonnen CO2 durch die Nutzung von Mehrweg im Vergleich zur ausschließlichen Nutzung von Einweg.

Darüber hinaus werde laut Clemens Stroetmann, Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg, eine Mehrwegflasche durchschnittlich 40- bis 60-mal wieder befüllt, was Rohstoffe einspare. Für pfandpflichtige Einweggetränkeverpackungen aus Plastik seien dagegen pro Jahr etwa 500.000 Tonnen Kunststoff nötig.

Die Verbände kritisieren vor allem zwei Punkte: Zum einen gebe es immer noch keine ausreichende Kennzeichnungspflicht, mit der sich Ein- und Mehrwegflaschen auf den ersten Blick auseinander halten ließen. Zum anderen sei derzeit ein Trend zu individuelleren Flaschen im Mehrwegbereich zu beobachten.

Vor allem Großbrauereien verabschiedeten sich von den einheitlichen Mehrwegflaschen. Individuellere Produkte führen aber zu längeren Transportwegen, erhöhen den CO2-Ausstoß und verschlechtern die Ökobilanz des Mehrwegsystems.

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