Aberkennung der Ehrenbürgerschaft: Goslar will sich enthitlern

Rund 4.000 Kommunen haben dem „Führer“ zu dessen Lebzeiten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Goslar will Adolf Hitler diese nun offiziell aberkennen.

Bruno Ganz als „GröFaZ“. Bild: ap

GOSLAR dpa | Die Stadt Goslar hat die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Adolf Hitler auf den Weg gebracht. Der Stadtrat habe einen entsprechenden Antrag der Linken-Fraktion angenommen, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

Am 22. Oktober wird sich der Verwaltungsausschuss und am 29. Oktober der Rat mit dem Fall befassen. Alle Fraktionen hätten signalisiert, dem Antrag zustimmen zu wollen. Aus Sicht der Stadtverwaltung in Goslar ist die förmliche Aberkennung der Ehrenbürgerwürde aber eigentlich gar nicht erforderlich.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Ehrenbürgerschaft des NS-Diktators mit dessen Tod erloschen ist. Dennoch spreche alles dafür, dass sich der Rat jetzt symbolisch von der in den 1930er Jahren an Hitler verliehenen Ehrenbürgerwürde distanziere, sagte der Sprecher.

Deutschlandweit hatten rund 4.000 Kommunen Hitler zu dessen Lebzeiten die Ehrenbürgerwürde verliehen. Ein Großteil hat dem Diktator diese Würde nachträglich wieder aberkannt. In Niedersachsen gibt es nach Angaben des Innenministeriums keine genaue Statistik darüber, welche Kommunen Hitler die Ehrenbürgerschaft posthum aberkannt haben und wo dies nicht der Fall ist.

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