taz-Castor-Ticker vom 28.11.2011: Castor so lang wie noch nie unterwegs

Der Castor-Transport ist in Gorleben angekommen. Er hat von La Hague bis ins Wendland insgesamt 125 Stunden und 49 Minuten benötigt. Die Atomkraftgegner feiern die Verzögerung als Erfolg.

Bis zum Schluss dagegen gehalten: Demonstranten in Laase im Qualm der Heufeuer. Bild: dapd

0.50 Uhr: Die taz schließt ihren Castor-Live-Ticker

Die Straßen frei, die Betten voll – und in Gorleben wieder etwas mehr Atommüll. Der Castortransport 2011 ist beendet. Nach knapp 126 Stunden hat der 13. Castortransport aus der französischen Wiederaufbereitungslager in La Hague am Montagabend das oberirdische Zwischenlager in Gorleben erreicht. Damit geht nicht nur der längste Castortransport der deutschen Geschichte zu Ende, sondern auch ein Wochenende mit einer deutlichen Botschaft: Der Atomausstiegsbeschluss der schwarz-gelben Bundesregierung hat den Widerstand gegen ein Endlager in Gorleben offenbar kaum beeindruckt.

Zwar versammelten sich zur zentralen Großkundgebung mit bis zu 23.000 Teilnehmern durchaus weniger Menschen als im letzten Jahr zur Demo – doch die zahlreichen und vielseitigen Straßen- und Schienenblockaden standen den Protestaktionen aus dem Rekordjahr 2010 in nichts nach. Mit Betonpyramiden, präparierten Lieferwagen, mit massenhaften Sitzblockaden und vielseitigen bunten Aktionen zivilen Ungehorsams stellten die Bevölkerung im Wendland sowie zugereiste Atomkraftgegner aus allen Teilen Deutschlands die Polizei erneut vor eine große Herausforderung.

Die taz berichtete mit zahlreichen Reportern vor Ort seit Beginn dieses Castortransportes direkt aus Frankreich, Süddeutschland, aus dem Raum Göttingen und Kassel sowie umfassend aus dem niedersächsischen Wendland rund um die Uhr in diesem Live-Ticker.

In den Tickern von den sechs Tagen ist dokumentiert, wie bunt, meist friedlich und vielseitig die Proteste gegen den 13. Castortransport verlaufen ist – aber auch, wo, wann und wie Auseinandersetzungen auf Seiten von Demonstrierenden und Polizei aus dem Ruder gelaufen sind. Mit dem Anspruch, die Vielseitigkeit dieses Ereignisses dokumentarisch festzuhalten, verabschiedet sich hiermit das taz-Team.

0.15 Uhr: Viele verletzte Demonstranten

Trebel. Die Pressekonferenz der Atomkraftgegner ist vorbei, jetzt wird noch ein bisschen gefeiert. Die Initiativen sind mit den Protestaktionen zufrieden, auch wenn insgesamt weniger Demonstranten im Wendland waren als 2010.

Das Ausmaß der Proteste zeigt nach Ansicht der Kernkraftgegner auch die verbreitete Ablehnung eines Endlagers in Gorleben. „Mit unserem Protest gegen den Castor-Transport weisen wir auf die immensen Risiken einer Atommüll-Lagerung im maroden Salzstock von Gorleben hin“, so Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“.

Nach Angaben der Demo-Sanis wurden seit Donnerstag 355 Demonstranten verletzt, fünf von ihnen schwer. Die meisten von ihnen hätten Verletzungen durch Pfefferspray oder Schlagstöcke erlitten. Die Sanitäter behandelten nach eigenen Angaben auch zehn PolizistInnen.

24 Uhr: Noch ein paar Zahlen von der Polizei

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach am Montagabend laut der Nachrichtenagentur dapd von 8.000 friedlichen Demonstranten und 450 "autonomen Chaoten". Man habe 100 Blockaden registriert und über 2.000 Blockierer weggetragen. Insgesamt seien 19.000 Polizisten im Einsatz gewesen.

23.40 Uhr: Minister: Teurer Castor-Transport

Dannenberg. Zu den Kosten des Castor-Transportes sagte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU): "Wir müssen davon ausgehen, dass er nicht günstiger wird als 2010." Damals hatte der Transport mehr als 30 Millionen Euro gekostet, war aber auch schneller am Ziel gewesen. (dpa)

23.35 Uhr: Ärzte, Anwälte und Journalisten von Polizei behindert

Trebel. Rechtsanwalt Martin Lemke vom Ermittlungsausschuss und Legal Team kritisiert das Verhalten der Polizei. Vielfach seien auch Ärzte, Sanitäter, Anwälte und Journalisten massiv angegangen worden. Reporter hätten Filme abgeben müssen und seien geschlagen worden. Sanitäter seien teilweise nicht zu Verletzten durchgelassen worden.

23.20 Uhr: Minister spricht Polizei von Fehlern frei

Dannenberg. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) erklärte sich am Montagabend auch zu den Vorwürfen, die Polizei sei überhart vorgegangen. "Die Einsatzkräfte sind bei den Sitzblockaden sehr besonnen vorgegangen", sagte der CDU-Politiker dazu, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Nach Angaben von Schünemann gab es insgesamt mehr als 100 Blockaden.

Zudem seien Polizisten an vielen Orten in schwere Krawalle mit zumeist kleineren Gruppen gewaltbereiter Atomgegner verwickelt worden. Vor Ort hätten sich zudem etwa 1.000 weitere Atomgegner von der Gewaltbereitschaft dieser Gruppe anstecken lassen. "Die Gewalt ist in keiner Weise zu akzeptieren", betonte Schünemann. Der CDU-Politiker äußerte sich überdies "froh" darüber, dass es grundsätzlich einen friedlichen Protest "mit kreativen Aktionen" gegeben habe. (dpa/dapd)

23.20 Uhr: Greenpeace zieht positive Bilanz

Trebel. Abschluss-Pressekonferenz in den "Bauernstuben". Greenpeace zieht eine positive Bilanz der Protestaktionen. "Es war ein Castortransport der Rekorde" und "Röttgens schwerste Niederlage", so Greenpeacler Mathias Edler. Er sei sich sicher: "Einen weiteren Castortransport wird sich keine Regierung leisten können." Enem Baustopp in Gorleben sei näher gerückt.

23.10 Uhr: "Härtester Einsatz, seit Castor-Transporte stattfinden"

Dannenberg. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach nach der Ankunft des Castor-Transports von Angriffen militanter Demonstranten auf die Polizei, das berichtet die Nachrichtenagentur dapd. "Für die Polizei war es ohne Frage der härteste Einsatz, seit die Castor-Transporte stattfinden mussten", sagte der Innenminister am Montagabend in Dannenberg.

Neben 8.000 friedlichen Demonstranten hätten die Beamten "über 450 autonome Chaoten aus dem ganzen Bundesgebiet" erlebt, die in "ziemlich brutaler Form" die Polizei angegriffen hätten. Das habe es bei Castor-Zeiten so noch nicht gegeben. Etwa hundert Polizisten seien verletzt worden. 15 bis 20 seien außerdem dienstunfähig. (dapd)

22.35 Uhr: "Bauernstuben" vor der Abschluss-PK

Trebel. Die "Bauernstuben" füllen sich. Neben den Sprecher/inne/n der Widerstandsgruppen und Journalisten kommen auch viele Aktivisten, die bis eben demonstriert haben. Pressemitteilungen werden verteilt. Tenor: Der starke Protest gegen den Atommüll-Transport drückt auch die verbreitete Ablehnung eines Endlager-Standortes Gorleben aus. "Der Castor-Transport ist am Ende, wir noch lange nicht", erklärt etwa die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

22.25 Uhr: Polizei aus Laase verschwunden

Laase. Die Polizei hat sich zurückgezogen, es sind keine Greiftrupps mehr unterwegs. Eine gute Viertelstunde waren mehrere Teams der Polizei auf dem Kundgebungsgelände herumgelaufen, dort, wo das Sanitätszelt und der Kundgebungswagen standen. Die Polizei versuchte unter anderem, ins Sanitätszelt einzudringen, was die Sanitäter aber unterbanden. Den Sanitätern wurde mit Festnahme gedroht, als sie versuchten, ihre Patienten zu schützen. Letztlich sind die Greiftrupps aber abgezogen, ohne jemanden festzunehmen oder etwa Personalien festzustellen.

22.20 Uhr: Erste Bilanz von "ausgestrahlt"

Nach beinahe 126 Stunden endlich am Ziel: Castor-Einfahrt ins Zwischenlager in Gorleben. Bild: dpa

Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisaton ".ausgestrahlt", die hier die große Kundgebung mitorganisiert hat, zieht eine erste Bilanz: "Die letzten Tage zeigen: Die Gorleben-Politik der Bundesregierung ist gescheitert. Wer die Polizei vorschickt, muss sich nicht wundern, wenn das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger schwindet. Der Konflikt lässt sich nicht lösen, wenn in Gorleben weiter Tatsachen geschaffen werden."

22.17 Uhr: Radio Freies Wendland sendet "letzte Nachrichten"

Nachrichtenzusammenfassung um 22.15 Uhr. Die Sprecherin von Radio Freies Wendland berichtet zufrieden, dass dies der teuerste und langsamste Castortransport bisher war. Dann kommt der Satz: "Das waren voraussichtlich die letzten Nachrichten von Radio Freies Wendland." Auch hier kommt man langsam zum Schluss. Aber noch spielt man Musik und sendet ein paar abschließende Reporter-Berichte.

22.10 Uhr: "Soll ich mich anzünden?"

Zadrau. Ein Dutzend Aktivisten stehen am Lagerfeuer, eine kleine Mahnwache. An einem Galgen baumelt eine weiße Puppe, sie sieht aus, als trüge sie einen Strahlenschutzanzug. Drei Polizei-Kolonnen haben sie hier aufgehalten mit Pkw und Trecker. "Das ist wichtig, die Leute müssen wissen, dass es auch mit Pkws geht", sagt ein Einheimischer. Jetzt werfen sie die letzten Holzscheite ins Feuer am Straßenrand. Es ist ihr Abschied vom Protest für heute. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagen sie. "Sechs Tage und alle reden über den Castor!" Man werde zufrieden ins Bett gehen. "Ich hab Leute aufgehalten, bin mit Blaulicht verfolgt worden und bin fast erschossen worden. Mehr geht nicht. Was soll ich sonst noch tun? Soll ich mich noch anzünden?"

22.00 Uhr: Fotos vom Castor

Gorleben-Stadt. Sabine Voß steht in Gorleben direkt an der Straße, nur wenige Meter vom vorbeirollenden Castor entfernt, knipst Fotos. "Fühlt sich an, als würde es wirklich etwas wärmer, wenn der vorbeifährt", meint die 48jährige Anwohnerin. Ob sie Angst hat? "Wahrscheinlich schaltet gerade der Verstand ab" sagt sie und lacht. "Aber eine Beklemmung ist schon da." Dann ist der Troß vorbeigerollt mitsamt der Polizeibegleitung. Am Himmel brummt weiter der Helikopter.

21.55 Uhr: Polizei irrlichtert in Laase

Laase. Drei große Greiftrupps der Polizei sind, nachdem der Castor Laase passiert hatte, auf den Acker gestürmt und laufen dort seit einer Viertelstunde ohne ersichtliches Ziel mitten in der Demonstrationsinfrastruktur herum. Es gibt großes Geschrei. Es gibt verschiedene Spekulationen warum, die Polizei das macht, aber keine genauen Informationen. Offenbar ist so ein Verhalten schon aus früheren Castor-Einsätzen bekannt. Radio Freies Wendland ruft die Anrufer, die davon berichten auf, sich nicht provozieren zu lassen.

21.50 Uhr: Konvoi erreicht Zwischenlager

Der Konvoi hat die Einfahrt zum Zwischenlager südlich von Gorleben erreicht. Laut castorticker.de wartet der erste Lkw darauf, einfahren zu dürfen.

21.40 Uhr: Castor-Transport in Gorleben

Der Castor rollt durch den Ortseingang, genau dort, wo vorhin noch hunderte Atomkraftgegner die Straße blockierten. Die letzten Protestierenden quittieren die Durchfahrt mit Pfui-Rufen und Trillerpfeifen. Vielen Gesichtern ist das Schlafdefizit der vergangenen Tage anzusehen.

21.35 Uhr: Erst Castoren, dann Innenminister

Trebel. In den "Trebeler Bauernstuben" beobachten die ersten Journalisten und Sprecher von Widerstandsgruppen am taz-Ticker die langsame Fahrt des Castor-Konvois und die Proteste und Polizeieinsätze in Laase. Eine Stunde nach Einfahrt der Castoren findet hier die traditionelle Abschluss-PK der Widerstandsgruppen statt.

Der niedersächsische Innenminister hat angekündigt, er werde sich erst mit dem Hubschrauber einfliegen lassen, wenn die Castoren erfolgreich im Zwischenlager angekommen sind.

21.30 Uhr: Castor passiert Laase

Der Castorzug passiert Laase. Der Demoredner fordert die Menschen auf, Abstand zu den Transportbehältern zu halten. Die Demonstranten lassen den Transport schweigend vorbeiziehen.

21.22 Uhr: Castor nähert sich Laase

Laase. Sieben Wasserwerfer stehen auf dem Feld neben der Straße, auf der jeden Moment die Castor-Tieflader vorbeifahren müssen. Die Demonstranten sind inzwischen an das Ende des Ackers getrieben worden. Die Lage ist gerade relativ ruhig.

21.15 Uhr: Alle sind gegen Atomkraft

Gorleben. An der Mahnwache neben der geräumten Sitzblockade harren die letzten rund 250 Protestierenden am Lagerfeuer aus - bei Punsch und Spekulatius. Die anderen sind ins Camp Gedelitz zurückgkehrt. Auch Rückfahrgelegenheiten wurden schon eifrig ausgetauscht. Am Rand der Mahnwache stehen auch drei Gorlebener Senioren. Seit 13 Jahren fahre der Castor schon an ihrem Haus vorbei, erzählt eine Frau. Unheimlich sei das, jedes Mal. Beim Protest machten sie nicht mit, erzählen die drei. Das Brüllen bringt ja auch nichts. Aber gegen Atomkraft seien sie natürlich. Das sind hier alle in Gorleben. Vom Castor ist weiter nix zu sehen.

21.07 Uhr: Mehr Wasserwerfer in Laase

Die Infrastruktur: Hier erhalten CastorgegnerInnen Verpflegung, Unterschlupf und Informationen. (Zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken.) Bild: taz-Grafik: Infotext/U. Dores, S. Weber

Die Polizei versucht jetzt mit weiteren Wasserwerfern und Räumpanzern, die gerade verstärkt auffahren, den Widerstand der Demonstranten in Laase zu stoppen und die Aktivisten vom Streckenrand wegzudränge. Der Rauch durch die Feuer ist sehr dicht.

Radio "Freies Wendland" berichtet, die zwei Personen auf einem Fahrerhaus eines Castoren-Tiefladers in Grippel sind inzwischen wieder unten. Der Castor ist in Grippel wieder losgefahren.

21.00 Uhr: Polizei stellt neuen Wasserwerfer vor

Laase. Die Hamburger Polizei nutzt den Widerstand an der Wegstrecke, um ihr neues Exemplar eines Wasserwerfers vorzuführen. Der neue Typ schafft es, weit über 50 Meter zu spritzen. Die Fontänen gehen direkt in die Reihen der Castor-Gegner. Die stoßen aber immer wieder vor, lassen sich nass spritzen. Noch immer kommen Menschen hinzu, die bei der Sitzblockade in Gedelitz abgeräumt wurden. Die Demosprecherin fordert die Beamten zum "überlaufen" auf. "Ihre Vorgesetzten setzen sie einem unzumutbaren Risiko aus!" ruft sie. Der "mobile Musik-Kampfwagen" spielt laute Technomusik.

Der Castor ist jetzt exakt 125 Stunden unterwegs.

20.55 Uhr: Räumpanzer umstellt

In Groß Gußborn sind zwei Räumpanzer der Polizei umstellt. Auf der einen Seite stehen laut Rado "Freies Wendland" abgestellte Trecker, auf der anderen Seite Demonstranten. Die Polizei droht, sich mit Pfefferspray die Durchfahrt zu erzwingen. Der Castor ist hier allerdings schon längst durchgefahren.

20.30 Uhr: Polizei schickt wieder Greiftrupps in die Menge

Laase. Hier spitzt sich die Lage wieder zu. Es gibt Vorstöße der Polizei, Greiftrupps laufen auf dem Acker umher, zerstreuen die Reihen der Demonstranten und dringen bis zum Lautsprecherwagen vor. Die Wasserwerfer sind auf das Feld gefahren. Eine Rednerin fordert die Atomkraftgegner auf, zusammen zu bleiben. die Demonstranten rufen "Haut ab", vereinzelt fliegen Böller. Es ist unklar, ob es auch Festnahmen gibt.

20.25 Uhr: Zwei Personen sind auf den ersten Lkw gesprungen

Demonstranten schüren Feuer in Laase, damit Rauch auf die Castorstrecke zieht. Bild: dapd

Laut NDR hat die Polizei die Gerüchte bestätigt, dass zwei Personen auf das Führerhaus des erste Lkws des Castor-Konvois gesprungen sind. Daraufhin musste der Konvoi offenbar in Grippel stoppen. Zuvor hatten Castor-Gegner die Straßen offenbar mit Schmierseife oder etwas ähnlichem rutschig gemacht, wie Atomkraftgegner vom Lautsprecherwagen in Laase erklärten. Das hatte den Castor-Konvoi zu Schritt-Tempo gezwungen.

20.20 Uhr: Schwerer Qualm in Laase

Laase. Der Castorzug rückt näher, die Demonstranten werden unruhig, Wasserwerfer rücken wieder vor, spritzen Wasser, immer wieder werden Böller geworfen. "Wir haben alles Recht der Welt, hier zu sein", ruft eine Rednerin des "Mobilen Musik Kampfwagens" am Rande der Kundgebung. "Passt auf euch auf!"

Über 1.000 Demonstranten warten inzwschen auf der Wiese südlich der Straße auf den Castortransport. Sechs Wasserwerfer und dichte Polizeketten schirmen noch immer die Straße ab. Qualmende Strohballen haben die ganze Gegend mit Rauch eingehüllt, die Sicht ist sehr schlecht. Bengalische Feuer brennen.

20.15 Uhr: BI Umweltschutz kritisiert Härte der Polizei

Der Sprecher der BI Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, kritisiert die Härte des Vorgehens der Polizei in Laase. Wie schon zu Beginn am Mittwoch letzter Woche bei der Räumung der Bundesstraße 216 bei Metzingen sei auch hier die "Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt", so die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Zunächst seien Polizisten am Nachmittag gegen 18 Uhr mitten durch die Menge einer von der BI angemeldeten Mahnwache in Laase geritten. Dann seien wahllos Leute herausgegriffen worden, wie auch später gegen 18.30 Uhr am "Musenpalast", wo ein Dauerkulturprogramm läuft. Es gab laut BI zahlreiche Verletzte. "Wir haben uns bemüht, ein differenziertes Bild zu zeichnen, wenn wir nach der Bewertung des Polizeieinsatzes gefragt wurden, müssen dieses aber abschließend deutlich revidieren", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Auf der letzten Etappe zeigt die Polizei eine unglaubliche Härte, so als gäbe es eine offene Rechnung mit Demonstranten wegen der langen Transportzeit."

20.05 Uhr: Der Castor passiert im Moment Grippel

Nach Berichten von Radio Freies Wendland und castorticker.de passiert der Konvoi im Moment Grippel.

19.50 Uhr: Castortransport erreicht Gusborn

Laut Hinweisen an Radio Freies Wendland hat der Konvoi mit den elf Castor-Transportern inzwischen Groß Gusborn erreicht. Offenbar ist der Konvoi nicht viel schneller als Schritttempo im Moment. Grund ist angeblich eine glatte Fahrbahn.

19:25 Uhr: Polizei hält sich mit Kommentaren bedeckt

Nicht willkommen: Castor auf Tieflader bei Klein Gusborn, nur wenige Kilometer vom Zwischenlager in Gorleben entfernt. Bild: dapd

Lüneburg. Die Zentrale Pressestelle der Polizei gibt zur Zeit keine weiteren Einschätzungen ab. Nur das die Strecke frei ist, bestätigte man. Die Polizei wollte auch Meldungen von "X-tausendmal quer" über Verletzte nach der Räumung der Sitzblockade in Laase/Gorleben nicht bestätigen.

"X-tausendmal quer" berichtet von 60 Quetschungen und Prellungen, Verletzten mit Verdacht auf Rippen-, Arm- und Nasenbrüchen, fünf Personen, die ins Krankenhaus eingewiesen worden sein sollen. Auch kommentieren will der Sprecher die Vorwürfe nicht, der Einsatz sei härter als nötig gewesen. "Wir haben über die Medien gehört, dass hart vorgegangen sein soll", sagt er, "das haben wir an die Einsatzleitung weitergegeben, mehr können wir nicht tun". Ein Statement werde es erst bei der Abschluss-PK der Polizei geben – einen Termin konnte der Sprecher nicht nennen.

19.13 Uhr: Demonstranten warten hinter Absperrung auf Castor

Laase-Musenpalast. Hier auf der großen Wiese an der Transportstrecke hat sich die Lage inzwischen wieder beruhigt. Die Polizei, die hier vor kurzem noch Wasser auf Demontranten spritzte und Aktivisten aus der Menge verhaftete, hat sich wieder zurückgezogen.

Mehrere hundert Demonstranten haben sich hier auf der Wiese versammelt. Und es gesellen sich immer mehr Aktivisten mit Isomatten oder anderen Gegenständen für Sitzblockaden hinzu. Offenbar kommen sie von der Sitzblockade am Ortsausgang Gorleben. Sie können nicht näher an die Transportstrecke als 50 Meter – wo mit einem Band die Sperrzone der Polizei markiert ist. Dahinter stehen Hundertschaften der Polizei so weit das Auge reicht. Außerdem sind immer noch sechs Wassewerfer postiert und ihre Wasserkanonen auf die Wiese und die Demonstranten dort gerichtet.

19.00 Uhr: Durchfahrt in Splittau

Die Castoren fahren durch Splittau meldet castorticker.de.

18.38 Uhr: Castor rollt wieder

Wie die Nachrichtenagentur dapd meldet, hat der erste von elf Lastwagen mit Castorbehälter den Verladebahnhof in Dannenberg verlassen. Laut castorticker.de nehmen die Castoren die Südstrecke.

18.35 Uhr: Letzte Kletterin bei Gorleben aus dem Baum geholt.

Gorleben, Ortseingang. Inzwischen wurde die letzte Kletterin, ebenfalls eine Robin Wood-Aktivistin, aus dem Baum geholt. Damit ist hier endgültig der Weg frei. Inzwischen wird laut castorticker.de auch die Räumung des Robin Wood-Baumhauses in Langendorf angekündigt.

18.25 Uhr: Heftige Vorstöße der Polizei in Laase

Laase. Greiftrupps rennen in die Menschenmenge, überrennen einige Demonstranten, nehmen mehrere Personen fest. Sie setzen Pfefferspray ein und ziehen die Festgenommenen in Richtung der Transportstrecke davon. Es hatte zuvor keine Provokationen seitens der Demonstranten gegeben.

18.20 Uhr: taz-Reporter behindert

Harte Räumung: Wasserwerfer in Laase. Bild: dpa

Dünsche. Extrem angespannte Stimmung bei den Polizisten, die kolonnenweise Richtung Laase rasen. Obwohl die Straßen nicht vom Demo-Verbot betroffen sind, stellt sich ein Mannschaftswagen vor dem Auto des taz-Reporters quer. Als der um Durchfahrt bittet und die Presse-Akkreditierung der Polizei vorzeigt, schreit ein Beamter: "Du kannst zu Fuß weiter gehen".

18.15 Uhr: Dritte Kletterin aus dem Baum geholt.

Gorleben, Ortseingang. Jetzt wird gerade die dritte Kletterin vom Baum geholt. Nur eine der Vier ist noch oben. Dieses Mal hat es wieder etwas länger gedauert, weil die beiden verbliebenen Kletter-Aktivistinnen (von Robin Wood) noch einmal weiter in den Baum hineinkletterten, als die Polizei gerade kam. Ergebnis: Der Kranwagen musste umparken, die Polizei weitere Äste herausschneiden.

18.10 Uhr: Der Weg scheint jetzt frei zu sein

Laase. Die Wasserwerfer ziehen sich zurück. Aktuell ist alles geräumt. Wie es im Moment aussieht, ist der Weg zum Endlager frei. Nur noch zwei Kletterinnen hängen in Gorleben in den Bäumen.

18.05 Uhr: Reiterstaffel rückt vor

Ein blutige Nase geholt: Atomkraftgegner wird bei Laase von zwei Polizisten abgeführt. Bild: dpa

Laase. Jetzt massiver Wasserwerfereinsatz gegen Kundgebungsteilnehmer, darunter kleine Kinder. Polizisten stürmen in Menge, Reiterstaffel rückt vor. Weitere Feuer angezündet, einzelne Böllerwürfe.

17.59 Uhr: Wasserwerfer und brennende Strohballen

Laase, Musen-Palast. Neben der Transportstrecke kommt es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Wasserwerfer, Greiftrupps und Reiterstaffeln sind im Einsatz. Die Polizei versucht, brennende Strohballen zu löschen, die die Atomkraft-GegnerInnen in Brand gesteckt haben.

17.59 Uhr: Kletterin macht es Einsatzkräften schwer

Gorleben, Ortseingang. Nachdem der erste Hänge-Aktivist runtergeholt worden ist, machte die zweite Kletterin es den Einsatzkräften schwer. In 18 Meter Höhe ist sie in die Bäume geklettert. Die Einsatzkräfte mussten Äste wegschneiden, um sie auf den Boden zu holen. Zwei Aktivisten hängen weiterhin über der Transportstrecke.

17.39 Uhr: Polizei holt Hänge-Aktivisten runter

Gorleben, Ortseingang. Räumeinheiten sind mit einem Kran vorgefahren, um die Hänge-Aktivisten nach unten zu holen. AktivistInnen und Polizei begrüßten sich mit Handschlag. Von unten rufen die Demonstrierenden: "Oben bleiben!"

17.30 Uhr: Warten auf die Abfahrt

Dannenberg. Noch stehen die Castoren in Dannendorf. heute.de meldet, dass mehrere Helikopter über dem Verladebahnhof schweben und eine baldige Abfahrt bevorstehe. Die Polizeidirektion Lüneburg wollte dies nicht bestätigen. Eine Sprecherin ließ wissen, dass man noch mit der Räumung der Strecken beschäftigt sei.

17.03 Uhr: Hängblockade noch nicht geräumt

Gorleben, Ortseingang. Während die Sitzblockade vollständig aufgelöst werden konnte, hängen noch immer vier AktivistInnen über der Transportstrecke. Sie rufen die Namen von Atomkraftwerken - die Menge hinter den Polizeiketten antwortet: "Abschalten, abschalten!"

16.59 Uhr: Sitzblockade komplett geräumt

Gorleben, ehemalige Sitzblockade. Die letzten SitzblockiererInnen sind aus der Blockade entfernt worden. Jetzt räumt die Polizei noch die letzten Äste und Baumstämme von der Straße. Viele Hundert Menschen stehen hinter den Polizeiketten und schauen zu.

16.49 Uhr: Presse wird behindert

Die Polizei räumt die SitzblockiererInnen zum Teil brutal von der Straße. Bild: reuters

Die Presse wird von der Polizei massiv behindert das Geschehen zu verfolgen, meldet castorticker.de. Zum Teil würden JournalistInnen sogar beschimpft.

16.46 Uhr: Räumung der Holzbarrikaden schwierig

Gorleben, Sitzblockade. Auf der Seite Richtung Laase haben SitzblockiererInnen zwei große Holzburgen gebaut. Nachdem die erste problemlos von der Polizei geräumt werden konnte, gestaltet sich das Vorhaben bei der zweiten schwierig: Zwei AktivistInnen haben sich in die Barrikade eingebaut und liegen unter dem Astwerk, teils unter schweren Baumstämmen. Die Barrikaden messen etwa 8 mal 8 Meter und sind ungefähr 1,50 Meter hoch. Derzeit berät die Polizei, wie sie die AktivistInnen und die Holzbarrikade wegräumen können.

16.45 Uhr: Räumung geht schnell

Dreiviertel der DemonstrantInnen seien schon von der Straße getragen worden, meldet ndr.de.

16.37 Uhr: Merkwürdige Arbeitsteilung

Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei geht weiterhin brutal gegen die SitzblockiererInnen bei Gorleben vor. "Die Leute werden einfach weggeschleift", berichtet ein taz-Reporter vor Ort.

Das größte Problem sei ein etwa 1,20 Meter hoher Holzzaun. Die Polizei hat kein Konzept, wie sie die Demonstrierenden darüber bekommt. Teilweise werden sie einfach darüber gehieft, teils geschmissen. Auf der anderen Seite fangen andere Demonstrierende ihre KollegInnen auf. "Eine merkwürdige Arbeitsteilung", meint ein Teilnehmer.

16.28 Uhr: Hälfte der Sitzblockade geräumt

Gorleben: Knapp die Hälfte der über 1000 BlockiererInnen ist bereits geräumt worden. Auf der Straße bleiben verwaiste Strohballen zurück. Die Musiker von der "Monkey Band" spielen unverdrossen weiter und singen in Richtung Polizei: "Setz dich zu uns, verweiger deinen Dienst!" Die letzten BlockiererInnen rufen "Abschalten, abschalten!"

16.20 Uhr: Ruppige Räumung

Nach der Räumung bleiben nur noch verwaiste Strohballen auf der Staße liegen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Ein Sprecher von "X-tausendmal quer" lässt wissen, dass die Polizei bei der Räumung "recht ruppig" vorginge und Schmerzgriffe gegen all jene anwende, die die Blockade nicht eigenständig verließen. Dies bestätigen auch taz-Reporter am anderen Ende der Blockade (Richtung Laase): Ein Demonstrant wurde kopfüber über den Zaun geworfen. Schmerzgriffe werden auch im Gesicht angewendet. Scheinbar soll die Räumung schnell gehen. Für eine friedliche Räumung scheinen nicht genug Einsatzkräfte vor Ort zu sein.

16.15 Uhr: Wildwest im Wendland

Zadrau. Auf kleinen Straßen, Waldwegen und Feldern zwischen den Dörfern Dünsche, Siemen, Zadrau und Groß Gusborn liefern sich CastorgegnerInnen und Polizei Verfolgungsjagden. Wilder Westen im Wendland.

Trecker stehen quer, Polizeifahrzeuge blockieren ebenfalls die Straßen in der nicht vom Demo-Verbot betroffenen Region. Es kommt auch zu Sitzblockaden. Kleine Gruppen von DemonstrantInnen versuchen an die Transportstrecke zu gelangen.

16.10 Uhr: Friedliche Untergangsstimmung

"Das ist ein bisschen wie auf der Titanic", meint der Trommler von der "Monkey Band". Mit seinen Band-Kollegen musiziert er immer noch inmitten der Sitzblockade.

16.05 Uhr: AktivistInnen hängen über der Straße

Gorleben, Sitzblockade. Über der Straße hängen inzwischen drei Kletterer mit einem Banner: "Anarchie statt Atomkraft". Darunter sitzt Felix Schnorr, die Räder seines Rollstuhls sind abgeschraubt. Das sei seine dritte Sitzblockade, erzählt er. Aufregend sei es aber immer noch.

16.01 Uhr: Gitarrenklänge zur Räumung

Der Blockade-Sprecher Christoph Bautz erklärt, wie geräumt wird. Man werde von der Seite aus in den Wald hinein geräumt, nicht wie sonst üblich von vorne nach hinten. Die Polizei ruft er auf, bei der Räumung verhältnismäßig vorzugehen. Während in der Blockade noch fröhlich musiziert wird, lassen sich die BlockiererInnen an den Rändern bereits friedlich wegtragen.

15.57 Uhr: Räumung hat begonnen

Gorleben, Sitzblockade. Polizisten marschieren in Zweierreihen auf. Die Polizei weist darauf hin, dass die Räumkräfte keine Helme tragen. Beifall von den BlockiererInnen. Im Hintergrund klingt ruhige Musik. Erste Leute werden rausgetragen. Polizeikräfte und DemonstrantInnen tragen gemeinsam Geäst weg, das auf der Straße liegt. "Das ist guter Ausdruck für den friedlichen Charakter der Blockade", berichtet eine taz-Reporterin vor Ort.

Zu Beginn der Räumung ist die Stimmung friedlich: Polizisten tragen eine Protestlerin von der Straße. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

15.45 Uhr: Roth zeigt sich solidarisch

Dannenberg. Der Bundesvorstand der Grünen hat sich in Trebel bei Gorleben mit den Anti-Castor-Protesten solidarisch erklärt. "Die Mobilisierung gegen die Castor-Transporte ist ungebrochen, wir erleben erneut einen sehr bunten, erfolgreichen und kreativen Protest, den wir unterstützen", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth am Montag nach dem Bundesvorstandstreffen.

Die Aktionen der Castor-Gegner seien "bis auf wenige Ausnahmen friedlich". Die Bewegung glaube nicht, dass die Bundesregierung eine Wende in der Energiepolitik entschieden genug vorantreibe. Bei der Endlagersuche habe die Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) eine Tür geöffnet. "Dann darf man aber in Gorleben nicht weiterbauen, wie es Umweltminister Norbert Röttgen tut", kritisierte Roth den CDU-Politiker. (dapd)

15.40 Uhr: Letzter Castor wird verladen

Dannenberg, Verladestation. Der letzte Castor-Behälter wird vom Zug auf ein Spezialfahrzeug umgeladen, berichten AktivistInnen auf Twitter. In den frühen Morgenstunden hatte die Verlade-Aktion der elf Castoren begonnen. Zwanzig Kilometer muss der Castor-Transport nun auf der Straße zurücklegen. Wann es losgeht, entscheidet die Polizei. Welche Route der Transport nimmt, ist noch nicht klar. Die Südroute ist nicht mehr von den Greenpeace-AktivistInnen in dem blauen Kleintransporter blockiert. Auch die Nordroute scheint frei zu sein. Vor der Straßenblockade am Ortseingang zu Gorleben laufen aber beide Routen zusammen.

15.30 Uhr: Greenpeace-Blockade fast aufgelöst

Südroute. Die Kleintransporter-Blockade der Greenpeace-AktivistInnen auf der Südroute sei so gut wie aufgelöst, berichtet ndr.de.

15.25 Uhr: Räumung steht bevor

Die Räumung hat begonnen. Die Polizei geht nicht eben zimperlich mit den SitzblockiererInnen um. Bild: reuters

Die Polizei fordert die Sitzblockierer vor Gorleben auf, unverzüglich die Straße zu räumen. Wenn die Versammlung nicht in fünf Minuten aufgelöst sie, werde man mit der Räumung beginnen. Das Polizeiaufgebot in unmittelbarer Umgebung der Blockade ist jedoch relativ klein, berichten taz-ReporterInnen aus der Blockade.

15.10 Uhr: Kletterer bringen sich in Stellung

Gorleben, Sitzblockade. Vier Kletterer steigen die Bäume an den Seiten der blockierten Straße hinauf. Über die Fahrbahn sind Seile gespannt. Offenbar planen sie, sich über der Straße abzuseilen und so die Räumung und den Transport zu verzögern.

15.10 Uhr: Aufforderung zu gehen

Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei hat eine Durchsage gemacht, dass die Versammlung aufgelöst ist. Alle erhielten einen Platzverweis. Seitens der Demonstrierenden ertönte eine Gegenansage, eine Verordnung des "Freien Wendlandes": "Alle Wendländer sind angehalten, sich umgehend auf die Strecke zu begeben. Diesem Aufruf ist Folge zu leisten".

15.07 Uhr: Sitzblockade wächst

1600 AtomkraftgegnerInnen hat die Initiative "X-tausendmal quer" bei der Sitzblockade in Gorleben gezählt. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Gorleben. Zwanzig Meter Zugewinn für die Blockierer vor Gorleben. Rund vierzig DemonstrantInnen lassen sich mit Matten direkt vor der Einsatzwagenkolonne nieder. Die Beamten dulden es. Dass westwärts aber auf der Fahrbahn inzwischen Geäst und Baumstämme schulterhoch getürmt werden, missfällt ihnen. "Hallo, ich bin Carsten Schröder, spricht ein Anti-Konflikt-Beamter durch einen Polizeilautsprecher. Genau wie Sie wünschen wir uns eine friedliche Räumung." Höhnisches Gelächter. "Deshalb unterlassen Sie es, Holz auf die Fahrbahn zu holen, sonst müssen wir schweres Gerät einsetzen." Die Worte gehen in den Klängen einer Demo-Band unter. Von Räumung ist noch nichts zu sehen. Die Polizisten stehen locker vor ihren Wagen, unbehelmt, plaudernd oder rauchend.

15.06 Uhr: Greenpeace-Blockade bröckelt

Die Betonvorrichtung bei der Kleintransporter-Blockade auf der Südroute sei von der Fahrbahn gelöst worden, meldet castorticker.de. Damit könnte der Wagen nun entfernt werden.

15.00 Uhr: Über 1000 Sitzblockierer

Über Tausend AktivistInnen blockieren noch immer die Straße vor Gorleben. "X-tausendmal quer" spricht von 1600 Blockierern. Die Stimmung sei entspannt, berichten taz-RedakteurInnen vor Ort. Egal, welche Route der Transport nimmt, an der Sitzblockade muss der Transport auf jeden Fall vorbei. Die Räumung scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein.

14.48 Uhr: Greenpeaceblockade soll geräumt werden

Noch ist die Stimmung in der Sitzblockade vor Gorleben entspannt. Doch es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann hier geräumt wird. Bild: Roland Geisheimer/Attenzione

Südroute. Die Polizei spannt jetzt Gurte um den Transporter mit den Greenpeace-AktivistInnen und will dann versuchen, das Fahrzeug anzuheben, berichtet der NDR.

14.40 Uhr: Zwischenbilanz der Proteste

Dannenberg/Gorleben. In einer Sondersendung von n.tv wird die bisherige Bilanz der Proteste mit 200 verletzten Demonstrierenden und über fünfzig verletzten PolizistInnen angegeben.

Insgesamt seien 19.000 Beamte im Einsatz. Die Hälfte davon sei laut Schätzungen rund um Gorleben und Dannenberg zusammengezogen.

14.10 Uhr: Greenpeace-Blockade unverändert

Südroute. Während in Dannenberg der vorletzte Castor verladen wird, scheinen sich die Anti-Blockade-Arbeiten auf der Südroute hinzuziehen. Der Greenpeace-Kleintransporter steht unverändert quer auf der Straße. Die Polizei hat nach Angaben von Greenpeace-Sprecher Tobias Münchmeyer begonnen, den Betonklotz unterhalb des Wagens, in dem die zwei Aktivisten angekettet sind, mit technischen Geräten zu bearbeiten. Journalisten werden weiterhin in kleinen Gruppen kurz zu den Angeketteten vorgelassen.

13.45 Uhr: Aktiv bis ins hohe Alter

Gorleben. Mittagszeit in der Blockade. Die Vokü serviert diverse Suppen und "Chili sin carne", selbst Wiener Würstchen wurden gesichtet. Seit dem Morgen schmiert Anne Peters Käsestullen. Einen Laib Brot schaffe sie in 10 Minuten wegzuschmieren, berichtet die 74-jährige Wendländerin. "Wir werden viel gelobt, das macht schon Spaß." Da sie nicht mehr auf die Straße könne, versorge sie eben jetzt "unsere Kinder und Enkel", und das nun schon seit zehn Jahren. Lachend gibt Peters ihre Devise preis: ohne Mampf kein Kampf.

13.40 Uhr: Polizei nach Nebenstedt

Die ProtestlerInnen werden bei der Sitzblockade in Gorleben von der Volxküche versorgt: es gibt diverse Suppen und "Chili sin carne". Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Dannenberg. Von Dannenberg in Richtung Nebenstedt werden jetzt in großem Umfang Polizeikräfte verlagert. Immer wieder rollen große Polizeikarawanen in Richtung Osten.

13.10 Uhr: Castor-Talk in Trebel

Trebel, Trebeler Bauernstuben. "Dass Gorleben als Endlager aufgegeben werden muss, ist für uns selbstverständlich", sagt Bürgermeister Wolfgang Wiegreffe der taz. Die Trebeler treibe nun die hohe Strahlenbelastung vor Ort um. Es gebe eine Messung von einer Landesbehörde, dass die Strahlung am Grenzwert angelangt sei. Die Leute in Trebel würden nur mangelhaft informiert - und das schüre Ängste. Eckard Krüger, stellvertretender Bürgermeister, fügt hinzu: "Das führt dazu, dass der Widerstand immer stärker wird". Sogar die CDU fordere im Gemeinderat transparente Informationen.

12.55 Uhr: Parlamentarischer Beobachter hält Proteste für notwendig

Trebel. Ralph Lenkert ist schon seit Tagen im Wendland unterwegs. Der Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, der auch im Umweltausschuss sitzt, verfolgt als parlamentarischer Beobachter das Protestgeschehen und den Polizeieinsatz. "Unsere Aufgabe ist es, die Demonstranten vor Polizeigewalt zu schützen", sagt er. Die Proteste seien nach wie vor notwendig. "Neulich habe ich von einem Unionsabgeordneten in einem Hintergrundgespräch gehört, man könne den Ausstiegsbeschluss noch immer kippen, wenn sich die öffentliche Stimmung wieder beruhigt habe."

12.50 Uhr: 21 Trecker rücken vor

Südroute. "Ihr könnt noch ein Stück Vorfahren", sagt jetzt ein Polizeibeamter zu den Bauern bei Splietau. "Ein Kollege von uns wird jetzt die 50-Meter-Zone abschreiten." Dann zieht die Reihe der 21 Trecker bis zur Demoverbotsgrenze vor. An einem Trecker ist ein großes Schild befestigt: "Widerstand" steht darauf.

12.40 Uhr: Bauern verhandeln mit der Polizei

Überall um Gorleben versuchen Bauern mit ihren Traktoren die Blockaden zu unterstützen. Hier wirde ein Trecker-Konvoi vor Laase von der Polizei aufgehalten. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Südroute. Die Bauern bei Splietau haben zwei Verhandlungsführer zur Polizei entsendet. "Wir würden gern von unserem Demonstrationsrecht Gebrauch machen und feststellen, wo die fünzig Meter Demonstrationsverbotszone endet", sagen sie zu einem Beamten. In einer Verfügung hatte das niedesächsische Innenministerium zuvor ein Demonstrationsverbot erlassen, das fünfzig Meter links und rechts der Transportstrecke gilt. Zwei muntere Bauern mit Antiatomplaketten an den Mützen feixen und witzeln jetzt in bester Stimmung mit der Polizei herum.

12.40 Uhr: Mit Humor gegen die Polizei

Gorleben. Am Nordende der Blockade wurde aus Geäst ein Gatter gebaut. Darin sitzt ein Ochse, nun ja, eher ein Aktivist mit Kuhmütze. Gefährlicher Bulle, verrät ein Schild. Was das soll? Muuuh, brummt der Mann nur. Ein Kollege übersetzt: das symbolisiert den ganzen Wahnsinn hier gerade. Und es habe einen Vorteil: das Gehege sei Privatgelände, behauptet der Mann und lacht, das dürfen die anderen Bullen nicht so einfach räumen.

12.30 Uhr: Bauern gegen Polizei

Südroute. Auf einem Feld an der Südroute bei Splietau stehen 21 Trecker wie eine Kampfansage nebeneinander aufgereit. Die Polizei zieht massiv Kräfte zusammen, um weitere Bauern-Blockaden zu verhindern.

12.10 Uhr: Kulturprogramm in Laase

Laase. Der "Musen-Palast" in Laase ist eine Oase im Castor-Trubel. Nur ein paar Meter von der Castor-Route entfernt, läuft hier seit Ankunft der Castoren in Dannenberg ein Non-Stop-Kulturprogramm. Auf einer kleinen Bühne, umsonst und draußen, spielt eine Zwei-Personen-Combo mit Akkordeon und Posaune. Drumherum einige Bauwagen, ein Aufenthaltszelt und die Volxküche. Etwa 200 CastorgegnerInnen sind hier, sehr entspannte Stimmung. Die Zufahrt über Siemen und Dünsche (südlich der Südroute) ist noch frei.

12.00 Uhr: Widerstandsgruppen zeigen sich zufrieden

Dannenberg. Auf der Esso-Wiese herrscht ausgelassene Stimmung. Bei der Pressekonferenz der Widerstandsgruppen klopfen sich die AktivistInnen gegenseitig auf die Schulter. Für sie sind die Proteste schon jetzt ein riesiger Erfolg. "Es kommt hier nicht darauf an, wie lange der Castor rollt. Es kommt darauf an, dass von den Protesten bereits jetzt ein deutliches Signal an die Politik ausging."

11.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm

Gorleben. Die Sitzblockierer vor Gorleben harren aus. Um die Tausend Atomkraft-Gegner haben sich eingefunden, berichten taz-Reporter vor Ort. Die Polizei scheint vorerst keine Absichten zu haben, die Blockade zu räumen.

11.55 Uhr: Zoff um Kleintransporter-Aktion

Etwa Tausend AtomkraftgegnerInnen blockieren vor Gorleben die Straße. Bild: dapd

Nach ZDF-Informationen soll der Renault-Kleintransporter auf dem Weg zur Blockade eine Sperre durchfahren und dabei Polizisten ernsthaft gefährdet haben. Greenpeace dementiert die Meldung auf Twitter.

11.50 Uhr: Strohballen auf der Straße

AktivistInnen haben die Südroute mit einem Transporter blockiert. Die Polizei versucht, das Fahrzeug von Medien und SympathisantInnen abzuschirmen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Gorleben. Sechs junge Kapuzenpulli-Träger versuchen, zwei große Strohballen auf die Straße zu rollen. "Das lasst ihr schön bleiben", interveniert ein Polizeitrupp. "Rollt die wieder zurück." Unentschlossene Blicke der Jungautonomen, dann kippen sie die Ballen einfach um, schnappen sich Teetassen und klettern rauf - zum Päuschen in der Sonne.

11.40 Uhr: CastorgegenerInnen zu Fuß unterwegs

Dünsche. Auf der Dorfstraße steht ein halbes Dutzend Trecker hinter einem Räumpanzer.

CastorgegenerInnen sind zu Fuß Richtung Gorleben uns Laase unterwegs.

Die Polizei blockiert mit einem Räumpanzer einen Trekkerkonvoi in der Nähe von Laase. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

11.35: Postkarten für Inhaftierte Franziska

Gorleben. Emsiges Postkartenschreiben in der Blockade. Die Karten gehen allesamt an die JVA Frankfurt a.M. Dort sitzt die junge Atomkraftgegnerin Franziska wegen einer Aktion im Jahr 2008 in Haft. 11 Stunden lang hatte sie den Castor aufgehalten, weil sie sich ins Gleisbett einbetoniert hatte. "Wir sind in Gedanken bei Dir und stellen uns für Dich quer", schreibt eine Gruppe aus Bonn. Vierzig Karten seien schon abgegeben worden, sagt Uwe von der Poststelle, einem weißen Lautsprecherwagen.

Die AktivistInnen der Bäuerlichen Notgemeinschaft, die sich gestern bei Hitzacker einbetoniert hatten, haben den Castor-Transport 14 Stunden lang aufgehalten.

11.16 Uhr: Quickborn von Polizei besetzt

Quickborn. Von der angekündigten Mahnwache ist nichts zu sehen. Das Dorf an der Nordstrecke ist von der Polizei besetzt. Schweres Gerät, hunderte Fahrzeuge, links und rechts der Dorfstraße sind Absperrgitter. Die Polizei führt scharfe Personen- und Fahrzeugkontrollen durch.

11.15 Uhr: Kontakt zu Greenpeace-AktivistInnen

Klein Gusborn. Erster direkter taz-Kontakt zu den Greenpeace-Aktivisten im Kleintransporter: Es geht ihnen gut. Wie berichtet, sind ein Mann und eine Frau mit einem Arm im mehrteilig aufgebauten Betonblock verankert, der unter dem Wagen auf der Straße steht und dort vermutlich ähnlich wie bei der Greenpeace-Lastwagen-Blockade im letzten Jahr im Asphalt verankert ist. Eine weitere Person ist zur Betreuung im Wagen, dazu Transparente mit der Aufschrift "Ausstieg aus Gorleben: Castor stopp!" Polizeitechniker und Ärzte sind vor Ort, auch eine Band ist eingetroffen.

11.00 Uhr: Polizeipräsident beeindruckt

Dannenberg. Die Einsatzleitung der Polizei richtet sich auf weiterhin lang anhaltende Blockaden ein. Am Verladekran in Dannenberg hat der Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster eine Pressekonferenz gegeben. "Wir sind erst in der Mitte des Einsatzes", sagte er. "Zur Stunde vermag ich noch nicht einmal zu sagen, an welchem Tag dieser Woche der Einsatz beendet sein wird."

Für die technischen Einheiten der Polizei seien die Blockaden wie die gestrige Betonpyramide bei Hitzacker und die heutige Kleintransporter-Blockade auf der Südroute eine große Herausforderung. "Ich bin sicher, dass die Bevölkerung noch zahlreiche kreative Einfälle hat, wie dieser Transport auch weiterhin aufgehalten werden kann", so Niehörster weiter.

Thomas Osterroth, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, ergänzte: "Nicht die Schnelligkeit, sondern die Sicherheit ist für uns das entscheidende Kreiterium für die Durchführung des Transports."

10.40 Uhr: Zwei Greenpeacer im Betonblock

Südroute. Details zur Blockade: Am Ortsausgang Klein Gusborn auf der Südroute parkt ein Transporter quer auf der Fahrbahn. Im Fahrzeug liegen zwei Greenpaeace-AktivistInnen, ein Mann und eine Frau. Ihre Arme befinden sich in einem Betonblock, der durch den Boden auf die Straße gelassen ist. Details zum Aufbau liegen noch nicht vor. Die Polizei schirmt das Fahrzeug vor Medien und Sympathisanten ab. JournalistInnen, die sich von einem benachbarten Grundstück aus einen Überblick verschaffen wollen, werden durch eine vier Meter hoch aufgehängte Plane daran gehindert. Die Verärgerung ist groß.

10.31: Hälfte der Castoren verladen

Unter dem Transporter erkennt man einen Teil des Betonklotzes, in den sich die AktivistInnen haben einbetonieren lassen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Dannenberg. Der sechste Castor-Behälter wird vom Zug auf einen LKW gehieft. Innerhalb von vier Stunden ist die Hälfte der Atommüll-Behälter damit verladen worden. Wenn die andere Hälfte geschafft ist, müssen die LKW die letzte Etappe hinter sich bringen: den etwa zwanzig Kilometer langen Weg von Dannenberg nach Gorleben, der nur auf der Straße zurückgelegt werden kann.

Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg schätzt, dass die Spezialfahrzeuge mit den Castoren frühestens um 15 Uhr in Richtung Gorleben aufbrechen werden. Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) rechnet laut Berichten von ndr.de mit einer Weiterfahrt in den frühen Abendstunden. Wann es losgeht, entscheide die Polizei.

Es gibt zwei mögliche Strecken: Die Süd- und Nordroute. Auf der Südroute blockieren Greenpeace-AktivistInnen mit einem Kleintransporter den Weg. Auf der Nordroute versperrt die "X-tausenmal quer"-Blockade die Durchfahrt.

10.19 Uhr Nordstrecke dicht

Gorleben. Die Strecke nach Gorleben ist dicht. Kein Ort, an dem man nicht mit dem Auto von der roten Polizeikelle rausgewunken wird. "Alle abweisen, außer Presse", gibt ein Beamter seinem Kollegen Order.

Anwärter auf unser schönstes atomkritisches Dorf ist Langendorf. Neben einigen besonders authentisch ausgearbeiteten Protestpuppen am Straßenrand baumelt hier in jedem zweiten Vorgarten ein gelbes Atomfass in der Morgensonne, aufgehängt an Pfählen.

9.45 Uhr: Straße blockiert

Klein Gusborn. Vier Greenpeace-AktivistInnen haben sich in einem Kleinlaster auf der Straße fixiert.

"44-mal Fukushima rollt nun nach Gorleben", sagt Tobias Riedel, Atomeexperte bei Greenpeace.

9.40 Uhr: Angemeldete Mahnwachen

Laase und Quickborn. Um 10 Uhr beginnt in Groß Gusborn eine Mahnwache, weitere folgen um 10.30 Uhr in Laase und Quickborn, wie der castorticker meldet.

9.30 Uhr: Medien kommen

Zwischen Laase und Gorleben. Mit der Morgensonne kommen auch die Medien. Manch ein Blockierer hat jetzt schon ein Mikrofon unter der Nase. Der SprecherInnenrat, das basisdemokratische Entscheidungsgremium der Sitzblockade, steht im Kreis und muss seine Beratung kurz unterbrechen, als ein Polizeihubschrauber über sie hinweg fliegt.

PolizistInnen mit roten Konfliktmanagement-Westen laufen durch die Reihen und sprechen mit den CastorgegnerInnen.

9.05 Uhr: Polizeipräsident kommt

Lüneburg. Die Pressestelle der Polizei meldet, dass heute Vormittag, voraussichtlich zwischen 10.30 Uhr und 11 Uhr, der Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster und der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Thomas Osterroth, im Mediendorf an der Umladestation in Dannenberg eintreffen und eine Zwischenbilanz zum bisherigen Einsatzverlauf ziehen werden.

9.02 Uhr: Pressekonferenz auf Esso-Wiese

Dannenberg. Für 11 Uhr ist eine Pressekonferenz auf der Esso-Wiese in Dannenberg geplant, meldet castorticker.de. Thema: Die bäuerliche Pyramidenblockade der letzten Tage.

8.50 Uhr: Wer schützt ?

Dannenberg, Verladebahnhof. Der Castorzug hat direkt vor dem Übertragungswagen der Presse geparkt. Nur noch ein Zaun trennt sie von den Behältern. Damit sitzen einige Journalisten so nahe dran wie eine Greenpeace-Messstation, die 4 bis 4,5 Mikrosievert Neutronenstrahlung pro Stunde gemessen hat.

Ist das gefährlich? Ein n-tv-Mitarbeiter, der aus einem Übertragungswagen steigt, hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Also, liebe Kollegen: Als unbedenklich gelten 0,1 Mikrosievert pro Stunde oder 3 pro Tag. Nach einer Stunde wäre die Tagesdosis also überschritten. Andererseits: Auf einem Flug von Frankreich nach New York bekommt man 55 Mikrosievert ab. Also heute besser nicht mehr ins Flugzeug steigen.

8.45 Uhr: Die nächsten vier Castoren

Dannenberg, Verladestation. Nach Angaben von Greenpeace werden vier neue Atommüll-Behälter in die Verladestation in Dannenberg gefahren.

8.41 Uhr: Dritter Behälter verladen

In der Verladestation Dannenberg werden die Castoren vom Zug auf Tieflader umgesetzt. Bild: dpa

Dannenberg. Wie castorticker.de soeben meldet, wurde der dritte Behälter verladen.

8.20 Uhr: Strahlende Morgengrüße

Zwischen Laase und Gorleben. "Die Morgenröte der Revolution erstrahlt nicht nach einer durchschlafenen Nacht", begrüßte Jürgen Fahrenkrug von "X-tausendmal quer" gerade die aufstehenden Blockierer zwischen Laase und Gorleben aus dem Lautsprecherwagen heraus. Als kurz danach eine kleine Gruppe aus dem Wald kommt, um die Blockierer zu unterstützen, erntet diese Applaus.

8.11 Uhr: Castorbehälter werden verladen

Dannenberg. Die ersten beiden Castorbehälter sind verladen. Mit der Verladung des dritten Behälters wurde begonnen.

7.50 Uhr: Adventsgedichte an der Feuertonne

Heiße Fracht. Der Castorzug steht seit 4 Uhr im Verladebahnhof Dannenberg. Bild: reuters

Zwischen Laase und Gorleben. Mit einem Mal ist das ganze Heer an Straßenblockierern erwacht. Die Polizei hat ihren Scheinwerferwagen abgeschaltet, weil Mutter Natur ihren eigenen gerade langsam aufdreht. Drei Blockierer rezitieren Adventsgedichte während sie sich an einer brennenden Tonne wärmen.

7.30 Uhr: Infos zu Montagdemos

Ab 10.30 Uhr gibt es am Montagvormittag Demonstrationen und Mahnwachen in Quickborn, Laase, Siemen und Groß Gusborn. Die Polizei muss alle Demonstranten zu den Treffpunkten durchlassen, weil die Veranstaltungen offiziell angemeldet wurden.

7.00 Uhr: Blockade wacht langsam auf

Zwischen Laase und Gorleben. Während die Polizisten, die die Blockierer über Nacht beobachtet haben, von ihren Kollegen abgewechselt werden, kehrt ganz allmählich Leben in der Straßenblockade ein. Hier und da raschelt es in den Plastikplanen, unter denen die Atommüll-Gegner die Nacht verbracht haben. Am Lagerfeuer des Infopoints sitzen 15 Leute und langsam aber sicher weicht die Nacht dem Morgengrauen

6.45 Uhr: Greenpeace misst Neutronenstrahlung

Verladebahnhof Dannenberg. Greenpeace misst im Garten eines Privathauses in 14 Metern Entfernung vom Verladebahnhof die Neutronenstrahlung der Castoren, wenn sie langsam Richtung Verladekran vorbeirollen. Sie beträgt 4 bis 4,5 Mikrosievert. Das 500fache der natürlichen Hintergrundstrahlung. "Das haben wir im Frühjahr auch in Fukushima gemessen", sagt Nuklearexperte Tobias Riedl. Mit der Entfernung zu den Behältern nehme die Strahlung ab: Das 50fache der Hintergrundstrahlung in 40 Metern. Die Werte seien bei den Transporten üblich, sagt Riedl.

6.40 Uhr: Claudia Roth soll zurücktreten

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur afp fordert der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, die Grünen-Chefin Claudia Roth nach ihrer harten Kritik am Castor-Polizeieinsatz zum Rücktritt von der Parteispitze auf. Wendt sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, "wer einen rechtmäßigen Polizeieinsatz als Anschlag auf die Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden." Mit ihren Äußerungen gegen die Polizei sei Roth eine Wegbereiterin für politischen Extremismus in Deutschland. "Eine Frau mit derart verantwortungslosem Verhalten hat an der Spitze einer demokratischen Partei nichts zu suchen", fügte Wendt hinzu.

Roth hatte der Polizei ein "absolut überzogenes" Vorgehen vorgeworfen. Der Einsatz sei "ein Anschlag auf die Demokratie", sagte sie am Sonntag auf dem Bundesparteitag der Grünen in Kiel.

6.30 Uhr: Robin-Wood hält Baumhaus besetzt

"Robin Wood" hält weiterhin ihr Baumhaus in Langendorf erfolgreich besetzt.

6.15 Uhr: Nur 20 Leute in Nebenstedt

Die Antiatombewegung im Wendland schläft noch. Doch wackere 20 Menschen haben sich in Nebenstedt zu einer frühmorgendlichen Kundgebung auf einem Feld eingefunden. "Diese Kundgebung wird in die Geschichte des Widerstands eingehen", ruft Mathias Edler von Greenpeace von einer mobilen Bühne herunter. Die wenigen Anwesenden klatschen belustigt. Es ist ein Mini-Rekord. Dafür sind sie auf die Dauer der Blockaden stolz. Die Volxküche hat auch mit mehr Teilnehmern gerechnet und ein großes, leckeres Frühstücksbüffett aufgefahren.

5.30 Uhr: Kundgebung in Nebenstedt

In Nebenstedt, im Südosten von Dannenberg auf der L 256 Richtung Gorleben, beginnt in diesen Minuten eine Kundgebung. Radio "Freies Wendland" berichtet, die Volxküche schenkt dort auch Kaffee aus.

5.01 Uhr: Castoren werden verladen

Dannenberg. Eine Rangierlok zieht die ersten drei Castoren um Verladekran heran. Ein paar Demonstranten stehen vor den Absperrgittern, einer ist als Sensenmann verkleidet.

4.30 Uhr: In Kürze wird verladen

Dannenberg. Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, soll schon um 5 Uhr mit dem Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf Tieflader begonnen werden. Wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft des Zwischenlagers Gorleben sagte, werden etwa 15 Stunden dafür veranschlagt. Allein das Messen der Strahlung nach dem Umsetzen dauert bei jedem Castor eine Dreiviertelstunde. Die Umladestation wird durch Scheinwerfer und Hunderte Polizisten gesichert.

4.20 Uhr: Rekord im Wok

Bahnhof Hitzacker, Küche des "Marwedeler Münchhofes". "Ich hab heute meinen Wok-Rekord gebrochen", sagt Marianne. Den ganzen Tag hat sie gekocht. Spaghetti, Hack mit Rosmarin, Kartoffeln und Quark. "Jetzt ist der Castor durch. Mir läuft es jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn ich den Zug sehe", sagt die Küchenmeisterin.

4.10 Uhr: Schlaf auf der Straße

Straße zwischen Laase und Gorleben. Die Blockierer schlafen zu Hunderten auf dem harten Asphalt. Am Infopoint, dessen Zelte etwas abseits im Wald stehen, herrscht derweil gemütliche Campingatmosphäre. Neun Leute sitzen um das Lagerfeuer, wärmen sich und diskutieren dabei über alles zwischen Occupy-Bewegung und Atompolitik. Ein alter Monitor hinter einer Glasscheibe zeigt den Castorticker. Ab und zu steht jemand auf und schaut darauf. Vier Beamte beobachten die Szene.

3.55 Uhr: 15 Stunden Verladezeit

Die Nachrichtenagentur dapd berichtet, dass etwa 15 Stunden für das Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf die Schwerlasttransporter veranschlagt sind. Inzwischen ist der Zug laut castorticker.de auch im Verladebahnhof Dannenberg angekommen. Radio "Freies Wendland" berichtet, der Zug wäre laut hupend in den Bahnhof eingefahren.

3.30 Uhr: Zug rollt durch Hitzacker

"Da ist das Ding!" Der Castor rollt durch Hitzacker. "Scheiß Gefühl den zu sehen, nach all dem Kampf", sagt ein Aktivist, der zuvor noch auf den Schienen saß und stundenlang die Strecke mit blockierte.

3 Uhr: Ankettaktion bei Hitzacker beendet

Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, ist die Ankettaktion auf der Stecke des Castor-Transports bei Hitzacker von der Polizei beendet worden. Der Atomkraftgegner, der sich mit einem Rohr an die Gleise gekettet hatte, sei von den Schienen gelöst worden, sagt ein Polizeisprecher. Die Reparatur der beschädigten Gleise sei bereits im Gange.

2.30 Uhr: "Polizei hat guten Tag erwischt"

Hitzacker. "Das hier ist wirklich total peacig. Die Polizei hat einen guten Tag erwischt", sagt ein Demonstrations-Seelsorger, der die Schienenblockade in Hitzacker begleitet hat. Er ist zufrieden mit dem Polizeieinsatz. "Das ist korrekt und ordentlich verlaufen." Auch bei der Schienenblokade in Harlingen sei er positiv überrascht gewesen. Denn nach den heftigen Polizeieinsätzen in den ersten Tage sei dies eine positive Entwicklung gewesen.

In Hitzacker sitzen jetzt nur noch wenige Dutzend AktivistInnen auf den Schienen.

2.20 Uhr: Hitzacker fast geräumt, Castor steht noch

Harlingen. Der Castor steht noch immer ungerührt auf den Schienen. Dutzende Polizeiwagen stehen auf den Feldern seitlich der Schienenstrecke und leuchten die Felder aus, damit sich niemand unbemerkt nähern kann. In der Dunkelheit der Nacht, unter dem Sternenhimmel, macht das Lichtermeer einen gespenstischen Eindruck. Ein Hubschrauber kreist über den Schienen.

Die Blockade ist spätestens in einer halben Stunde geräumt.

2.10 Uhr: Strom und Nachtruhe

Die letzte Gleisblockade wird in Hitzacker von der Polizei geräumt. Bild: dapd

zw. Laase und Gorleben. Der Strom ist schon länger wieder da, die Gummibärchenbecher der "Fahrenden Gerüchteküche" in der Mitte der Blockade sind gut beleuchtet. Musik läuft aber nicht mehr, denn abgesehen von einem guten Dutzend Leute, das an den Reihen der Schlafenden vorbeizieht und einer Handvoll, die an einer brennenden Tonne steht, herscht Nachtruhe bei den Blockierern.

2 Uhr: Ungewohnte Ruhe in Metzingen

In der Nähe des Camps Metzingen, auf der B 216, brennt ein kleines Feuerchen auf der Straße. Anders als in den Nächten zuvor ist die Polizei hier aber nicht präsent. Fast schon ungewohnt: Keine Wasserwerfer, keine Räumfahrzeuge, keine Polizeibeamten vor dem Widerstandsnest Nummer Eins. Alles ist ruhig.

1.45 Uhr: Großteil der Blockierer sind geräumt

Hitzacker. Die Polizei hat die meisten Gleis-Blockierer geräumt. Derzeit befinden sich noch etwa 300 auf den Schienen. In weniger als einer Stunde könnte die Räumung bei Hitzacker beendet sein.

1.25 Uhr: Straßenblockaden mit Treckern

Pudripp/Dünsche. Während die Polizei die Gleise bei Hitzacker räumt und der Castorzug noch immer steht, beginnen auf den Straßen bis zum Zwischenlager die Straßenblockaden. Die Kollegen vom Castorticker berichten von 20 Treckern auf der Kreuzung in Pudripp. Auch in Dünsche finde derzeit eine "Landmaschinenausstellung" statt. Anderswo liegen Strohballen auf der Straße.

1.03 Uhr: Polizei kontrolliert akribisch

Verladekran Dannenberg. Wenige hundert Meter entfernt kontrollieren Polizisten akribisch eine Straßenkreuzung. Es war genau hier, wo die spektakuläre "Bierwagenblockade" von Greenpeace den Transport 2010 stundenlang aufhält. Als Getränkelieferanten verkleidet hatten Atomkraftgegner behauptet, die Polizei mit Getränken versorgen zu wollen. Dann hatten sich die Greenpeace-Aktivisten aus einem präparierten Innenraum des Bierlasters durch den LKW-Boden in die Straße gebohrt und verkeilt. Im LKW waren die Blockierer wiederum mit ihren Füßen in Beton eingelassen und mit ihren Armen durch Beton verkettet. Es war eine der spektakulärsten Aktionen der Castor-Geschichte. Nochmal soll das an dieser Kreuzung nicht passieren.

1.00 Uhr: "Bitte vergessen sie nichts auf den Gleisen"

Hitzacker. Die Einsatzleitung der Polizei scheint sich als Kandidat für den Deeskalationspreis 2011 ins Gespräch bringen zu wollen. Wie ein freundlicher Zugschaffner bittet der Polizeisprecher die Sitzblockierer, an "alle ihre persönlichen Gegenstände zu denken und nichts auf den Gleisen zu vergessen."

0.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm

Verladekran Dannenberg. Am Verladekran in Dannenberg herrscht noch Ruhe. Bald werden hier die Kameras postiert und die Moderatoren auf die vorbereiteten Plattformen steigen, von denen man freien Blick auf die Castoren haben wird. Die gängige Fernsehkulisse, vor der in jedem Jahr die Fernsehmoderatoren ihre Live-Schalten abhalten, steht bereit. Auch der Castor steht schon in einigen Kilometern Entfernung. Doch er ist noch nicht da.

0.57 Uhr: Kontrollen auf beiden Straßen-Strecken

Nordstrecke. Die sogenannten Nordstrecke wird auch von Polizei kontrolliert. Allerdings ist hier die Kontrolldichte und auch die Polizeipräsenz wesentlich geringer als auf der Südstrecke.

0.55 Uhr: Pyramide ist weg

Hitzacker. Am westlichen Ende der Blockade hat der Bauzug, der dem Castorzug voraus fährt, die Pyramide aus dem Gleisbett gehoben, an die sich die Aktivisten der "bäuerlichen Notgemeinschaft" gekettet hatten.

0.47 Uhr: Ruhige und zügige Räumung

Hitzacker. Der Polizeisprecher bedankt sich bei den Blockierern für die "bisher gezeigte Unterstützung". Die Räumung läuft bisher zügig und sehr ruhig ab, die Castorgegner werden auf die südliche Seite der Schiene gebracht.

0.40 Uhr: Polizei versperrt Bundestagsabgeordneten und Journalisten den Weg

Ausharren bei Nacht: Rund 1000 Castor-Gegner blockierten für einige Stunden die Schienen bei Hitzacker. Bild: Mark Mühlhaus / Attenzione

Der Grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler übt heftige Kritik an der Polizei vor Ort. "Obwohl mir vorher vom Polizeisprecher zugesichert wurde, dass ich überall ungehinderten Zugang haben werde, haben die Beamten mich soeben mehrmals daran gehindert, zur Blockade in Hitzacker zu gelangen. Diese Behinderung und Einschränkung der parlamentarischen Kontrollrechte ist inakzeptabel", sagte Kindler der taz vor Ort.

Auch taz-Reporter haben kaum mehr Sicht auf die Gleise. Polizisten, offenbar von der Bundespolizei, hindern sie daran, die Räumung der Schienen zu beobachten.

0.30 Uhr: Räumung beginnt

Hitzacker. Die Polizei beginnt mit der Räumung der Schienen. Ein Polizist sagt durch den Lautsprecher, die Blockierer mögen bedenken, dass die Beamten schon sehr lange im Einsatz und deshalb körperlich belastet seien. Die Demonstranten mögen sich deshalb kooperativ verhalten. Die Atomkraftgegner antworten mit Sprechchören: Die Polizei solle "die Knüppel wegwerfen" und sich "in die Demo einreihen."

Als deeskalierende Maßnahme würden die Beamten die räumen, keine Helme tragen, so der Polizeisprecher.

0.20 Uhr: Der Strom ist weg

Gorleben. Seit zehn Minuten ist der Strom weg. Der Großteil der Blockierer mag froh darüber sein, weil er jetzt ist Ruhe weiterschlafen kann. Bei den anderen hält die lockere, heitere Stimmung an. Das Licht der Polizeischeinwerfer reicht auch. Drei Polizisten drehen ihre Runde und leuchten mit Taschenlampen auf Blockierer und Wald.

0.19 Uhr: Die Straßen werden bewacht

Grippel. Die Kreuzung in Grippel ist hell ausgeleuchtet. Hier, wo die Nord- und Südstrecke, also die beiden möglichen Transportrouten vom Verladekran in Dannenberg, zusammenführen, fürchtet die Polizei mögliche Straßenblockaden. Beamte bewachen die Kreuzung daher akribisch. Doch noch ist der Castortransport gar nicht am Verladekran angekommen, wo die elf Behälter dann stundenlang vom Zug auf Schwertransporter gewuchtet werden, um über die Straße nach Gorleben zu fahren. Dann passiert etwas seltsames in Grippel. Ein bewaffneter Polizist führt eine Straßenkontrolle durch. Doch er steigt nicht aus einem Polizeiwagen aus, sondern aus einem Krankenwagen. Nach der Kontrolle setzt er sich wieder auf den Beifahrersitz. Dann geht die Patroullienfahrt weiter, im Rettungswagen.

0.00 Uhr: Dritte Aufforderung - Weg zum Räumen ist frei

Hitzacker. Die dritte Aufforderung der Polizei. Damit ist rechtlich der Weg frei für die Räumung der Gleise. Der Sprecher der Polizei weist noch darauf hin, dass eine Ingewahrsamnahme bei Personen, die keinen Anlass dazu geben, nicht geplant ist. Derartiges sei seiner Darstellung nach gerüchtweise in der Blockade verbreitet worden.

***

Taz-Autoren vor Ort: Rudolf Balmer, Sebastian Fischer, Klaus-Peter Klingelschmitt, Martin Kaul, Reimar Paul, Annika Stenzel, Benjamin Laufer, Teresa Havlicek, Ingo Arzt, Malte Kreutzfeldt, Jörn Alexander, Felix Dachsel, Julia Seeliger, Christian Jakob

In der Berliner Redaktion: Carl Ziegner, Marie-Claude Bianco, Jannis Hagmann, Corinna Klingler, Matthias Urbach, Thomas Schmid, Paul Wrusch

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