Hamburger Basketball-Arena in Planung: Hamburg Towers wollen hoch hinaus

Die Hamburg Towers spielen bislang nur in der Zweiten Liga. Trotzdem will ihr Hauptgesellschafter nun eine neue, größere Halle bauen.

Ein Spieler der Hamburg Towers wirft im Training einen Korb.

Setzen zum Sprung nach oben an: Die Hamburg Towers, hier beim Training Foto: dpa

HAMBURG taz | Die Hamburg Towers stehen gut da. Mit einem 98:89-Auswärtssieg bei den Uni Baskets Paderborn haben sie den zweiten Tabellenplatz gefestigt. Allerdings in der Zweiten Liga. Aber mittelfristig will der Club in der Bundesliga spielen, genauer: im oberen Drittel – und damit zumindest gelegentlich auch in den europäischen Clubwettbewerben.

Dafür will Towers-Hauptgesellschafter Tomislav Karajica gerüstet sein. Sein Plan: Eine Mehrzweckhalle für 6.000 bis 9.000 Zuschauer soll die von Karajica ausgemachte „Lücke“ zwischen der Sporthalle Hamburg mit 4.000 und der Barclaycard-Arena am Volkspark mit 16.000 Plätzen schließen.

150 Millionen Euro soll die neue Halle kosten, die Karajicas Projektentwickler-Firma Home United komplett privat finanzieren will. Die Halle soll direkt an den Elbbrücken östlich der Hafencity und gegenüber dem geplanten 245 Meter hohen Elbtower entstehen. Heute ist dort noch ein Hafenbecken, das für das Projekt zugeschüttet werden müsste.

Aktuell spielen die Towers in der Inselpark-Arena auf der benachbarten Elbinsel Wilhelmsburg. Das soll sich auch nicht ändern. „Die Hamburg Towers werden Wilhelmsburg erhalten bleiben“, sagt Marvin Willoughby, Geschäftsführer der Hamburg Towers.

Zweiter Hallen-Nutzer könnte der HSV Hamburg werden

„Schon jetzt sind manche Towers-Spiele ausverkauft“, sagt Willoughby. Der Elbdome ist als Ausweicharena gedacht, mit dem die Towers bei Bedarf die Kapazität erhöhen könnten. Die Trainingseinheiten und die Jugendmannschaften würden aber dauerhaft in der Arena in Wilhelmsburg bleiben, so Willoughby.

Als zweiter Hallen-Nutzer kommt der Handballverein HSV Hamburg in Betracht, der derzeit in der Mehrzweckhalle „Sporthalle Hamburg“ spielt. Eine bislang eher theoretische Option, denn die Handballer dümpeln nach ihrer Insolvenz am unteren Ende der Zweiten Bundesliga herum.

Bei der städtischen Sporthalle macht man sich darüber bislang keine Sorgen. Der HSV Hamburg sei keine Haupteinnahmequelle, sagt Daniel Gritz, Pressesprecher des zuständigen Bezirksamts Hamburg-Nord. „Als der HSV erstklassig war, hat er vornehmlich in der Barclaycard-Arena gespielt. Eine solche Situation hat keine größeren Auswirkungen.“

Die Linke befürchtet eine „Elbphilharmonie des Sports“

Ohnehin ist es bis zur Realisierung des Elbdomes noch ein langer Weg: Zwar gibt es erste positive Signale von Sportsenator Andy Grote (SPD) und aus der Bezirkspolitik. Zunächst aber müssten der Oberbaudirektor und die Stadtentwicklungsbehörde zustimmen.

„Eine Nutzung für eine Mehrzweckhalle ist eine Überlegung, die hinsichtlich ihrer Machbarkeit geprüft wird“, teilt ein Sprecher der Behörde mit, weist aber zugleich auf mögliche Probleme hin: „Dies gilt aufgrund der angedachten Aufschüttung der Wasserfläche auch in Bezug auf den Arten- und Hochwasserschutz. Die Fläche ist bisher noch nicht beplant.“

Der Linken-Abgeordneter Mehmet Yildiz befürchtet gar eine „Elbphilharmonie des Sports“, bei der die Stadt erst das Grundstück an Private „verscherbelt“ und dann hohe Mieten zahlen müsse, wenn sie die Halle nutzen wolle.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.