Nach Rückzugsankündigung aus Syrien: US-Sondergesandter tritt vorzeitig ab

Donald Trump hatte zuletzt angekündigt, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Dann trat Verteidigungsminister James Mattis ab. Nun geht auch Brett McGurk vorzeitig.

Ein Mann guckt ernst. Es ist der US-Sondergesandte für die Anti-IS-Koalition Brett McGurk

Geht vor offiziellem Amtszeitsende: der US-Sonderbeauftragte für die Anti-IS-Koalition Brett McGurk Foto: dpa

WASHINGTON dpa | US-Präsident Donald Trump hat den Rücktritt des US-Sonderbeauftragten für die Anti-IS-Koalition bestätigt – und dies mit einigem Spott für Brett McGurk verknüpft. McGurk hätte ohnehin nur bis Februar auf seinem Posten bleiben sollen und habe nun kurz vorher seinen Rückzug erklärt, schrieb Trump am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Die „Fake News“-Medien machten eine große Sache aus diesem „nichtigen Ereignis“, beklagte er. Dabei kenne er McGurk, der noch von Ex-Präsident Barack Obama eingesetzt worden sei, nicht einmal. „Wichtigtuer?“, schrieb Trump dazu.

US-Medien hatten berichtet, McGurk trete wegen Trumps umstrittener Entscheidung für einen Truppenabzug aus Syrien vorzeitig ab. Trump hatte am Mittwoch angekündigt, alle 2.000 US-Soldaten aus Syrien heimzuholen – schließlich sei die Terrormiliz IS dort besiegt. Der Entschluss stieß national wie international auf großes Unverständnis. Trump soll den Beschluss gegen den Rat wichtiger Kabinettsmitglieder gefasst haben. Experten mahnen, der IS sei keineswegs besiegt und ein Abzug habe fatale Folgen.

US-Verteidigungsminister James Mattis hatte wegen grundlegender Meinungsverschiedenheiten mit Trump in dieser wie auch in anderen Fragen seinen Rücktritt angekündigt. Die Syrien-Entscheidung soll maßgeblich dafür gewesen sein. Mattis kritisierte aber auch allgemein den außenpolitischen Kurs von Trump, etwa mangelnden Respekt für internationale Verbündete.

Trump reagierte auch auf diesen Angriff – und zwar für seine Verhältnisse noch eher zurückhaltend. Er sprach im Zusammenhang mit Mattis von einer „interessanten Beziehung“ und schrieb mit Blick auf dessen Kritik: „Verbündete sind sehr wichtig, aber nicht, wenn sie die USA ausnutzen.“

Bitterlich beklagte sich Trump aber über die generelle Kritik an seiner Syrien-Entscheidung. Andere wären für einen solchen Beschluss als Helden gefeiert worden, er dagegen werde von den Medien schwer dafür kritisiert, schrieb er. „Verrückt!“

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