Psychologische Hilfe für Geflüchtete: Immer mehr Flüchtlinge in Therapie

Flüchtlinge in Niedersachsen suchen vermehrt die Hilfe von TherapeutInnen. Die Nachfrage wird in den nächsten Jahren nach Schätzungen weiter steigen.

Therapie: Zwei Hände mit drei Holzfiguren

Wie die Familienaufstellung einer geflüchteten Person wohl aussieht? Foto: dpa

HANNOVER epd | Immer mehr Flüchtlinge in Niedersachsen suchen die Hilfe von Therapeutinnen und Therapeuten. Mit 628 Personen allein im ersten Halbjahr sei für 2018 ein Betreuungszuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erwarten, teilte das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen mit. Bereits in den vergangenen Jahren seien die Zahlen kontinuierlich gestiegen.

Trotz sinkender Zuzugszahlen von Geflüchteten nach Deutschland gehe das Netzwerk davon aus, dass die Nachfrage nach Behandlungen zunächst weiter steigen werde, sagte Geschäftsführerin Karin Loos: „Nicht alle können sofort über das Erlebte sprechen. Manche schaffen das erst nach Jahren. Andere hoffen, es werde von allein besser, und wachen doch jede Nacht schreiend auf.“

Das vom Netzwerk gegründete Psychosoziale Zentrum in Hannover bietet Diagnostik, Krisenintervention, psychosoziale Beratung, Psychotherapie und Therapievermittlung an. Seit einem halben Jahr gibt es dort auch eine spezielle Kindersprechstunde.

Die Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten teils ehrenamtlich, teils auf Honorarbasis. Die Arbeit wird durch Spenden sowie Zuschüsse des Bundes, des Landes Niedersachsen und der EU ermöglicht. Landessozialministerin Carola Reimann (SPD) ist Schirmherrin des Trägervereins.

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