Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Anders zu sein, das erfordert Mut, nicht nur bei Kindern. Dass Anderssein aber zugleich bereichernd ist, kann man üben. Und dann ist es auch irgendwann normal. In der Sammlung Scherf Gerstenberg wird am Samstag gemalt, aber anders. Um 14 Uhr sind Kinder ab sechs Jahren aufgefordert, alles zu vergessen, was sie bisher über das Malen gelernt haben. Im Workshop „Mal mal ganz anders“ machen sie Experimente der surrealistischen Art. Mal ignorieren sie den Pinsel und tragen die Farben mit den Händen oder anderen Hilfsmitteln wie Fäden auf, mal klecksen sie mit geschlossenen Augen, mal ohne nachzudenken. Oder sie denken Flecken weiter (www.smb.museum, Tel. 030 266 42 4242, Kosten 9 €, bis 18 Jahre Eintritt frei).

Anderssein hat auch etwas mit einzigartig zu tun. Und ein Stofftier zu haben, das niemand sonst hat, macht obendrein stolz und glücklich. Das erfahren Kinder, die sich am Samstag um 14 Uhr im Ökowerk einfinden und binnen drei Stunden aus mitgebrachtem Lieblingsstoff oder vor Ort erstandenem Material „Ein tolles Stofftier selbst herstellen“. Sylvia Glampe wird die Kids fachkundig beim Nähen unterstützen, auch die, die noch keine Nadelkunsterfahrung haben. Die kuscheligen Solitäre sind natürlich auch ein prima Geschenk für einzigartige Freunde (www.oekowerk.de, Beitrag pro Tier 8 €).

So unterschiedlich Hunde-besitzer*innen und Hunderassen auch sind, dass Herrchen oder Frauchen und der zugehörige Hund sich ähnlich werden, ist abgemachte Sache. Doch wehe, wenn nicht: Da tuscheln die Leute! Jedenfalls im Bilderbuch „Schnurzpiepegal“ der Multikünstlerin Barbara Steinitz: Frauchen Leonora und Hund Fidelio leben zwar glücklich und zufrieden, passen optisch aber überhaupt nicht zusammen. Ebenso ergeht es Joschka und Hündin Pistazia. Als sich die vier begegnen, tauschen Leonora und Joschka wortlos ihre Hunde, einfach weil sie so äußerlich der Norm entsprechen. Die Leute geben zwar Ruhe, aber die vier Betroffenen werden nicht glücklich. Bei einem weiteren Treffen beschließen die vier, von nun an gemeinsame Sache zu machen, und da sie das nach alter Gewohnheit auf unkonventionelle Art tun, fangen die Leute wieder an zu tuscheln. Aber in ihrem Glück ist das den Vieren schnurzpiepegal! Mit hintergründigen Humor und charaktervollen Illustrationen, in denen Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen mehr sagen als tausend Worte, macht die Berlinerin Mut, selbstverständlich anders zu sein, auf das eigene Gefühl zu hören und darauf zu pfeifen, was andere für richtig halten (Knesebeck, München, 2018. 14 €, ab 4 Jahren).