Ermittlungen gegen linkes Fanprojekt: Leipziger Redakteur wurde abgehört

Ein Redakteur der „Leipziger Volkszeitung“ ist offenbar bei 130 Gesprächen belauscht worden. Auch andere Journalisten, etwa vom „Spiegel“, sollen betroffen sein.

Zwei Männer stehen in einem Garten und lauschen an einem Trichter

Abhören, belauschen, protokollieren Foto: photocase/busdriverjens

LEIPZIG epd | Im Zuge von Ermittlungen gegen die linke Szene im Umfeld des Fußballvereins BSG Chemie Leipzig ist ein Redakteur der Leipziger Volkszeitung (LVZ) offenbar massiv abgehört worden.

130 Mal sei der Mann bei Gesprächen mit Vertretern des Regionalligisten belauscht worden, berichtet die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen aus dem Justizministerium, die der Grünen-Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann angefragt hatte.

Auch von Journalisten der Bild-Zeitung, der Leipziger Internet-Zeitung und vom Spiegel seien Gespräche durch die Behörden abgehört worden, hieß es weiter. Ebenso seien Ärzte und Rechtsanwälte betroffen. Insgesamt gebe es 360 Telefonate oder SMS von sogenannten Berufsgeheimnisträgern, die protokolliert wurden, berichtet die LVZ.

Die Dresdner Generalstaatsanwaltschaft hatte 2013 die Überwachung im Umfeld des Fußballvereins beantragt. Ermittelt wurde gegen 14 Leipziger, denen Anschläge auf Rechtsextremisten und die Bildung einer kriminellen Vereinigung zu Last gelegt wurde. Vor rund einem Jahr wurden die Ermittlungen eingestellt.

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