Veranstaltung Metro-Polen: Polen und Deutsche verstehen

Was passiert da eigentlich gerade im Berlin so nahen Nachbarland? Und was hat das mit uns zu tun? Die Bundeszentrale für politische Bildung wagt ein Experiment.

Musik und dann ein gepflegtes Gespräch. Das gab es im Club der polnischen Versager schon 2003 Foto: AP

Helmut Kohl hat den DDR-Bürgern „blühende Landschaften“ versprochen, und was ist der Dank? Die AfD wurde in Ostdeutschland zweitstärkste Partei. In Polen hat die Opposition um Lech Wałęsa am runden Tisch das Gespräch mit den Kommunisten erzwungen – und die Wende eingeleitet. Und was ist der Dank? Diejenigen in der Opposition, die wie Jarosław Kaczyński schon damals gegen Kompromisse waren, bezichtigen die anderen Oppositionellen nun als „Verräter“.

Die Wendezeit, das zeigen Vorwürfe wie diese, wirkt in Deutschland wie auch in Polen bis in die Gegenwart hinein. Will man also den Wahlerfolg der AfD und der nationalkonservativen PiS verstehen, lohnt ein Blick zurück – und zugleich in die Zukunft. Das ist die Idee einer außergewöhnlichen Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung. Metro-Polen heißt sie und vereint am Samstag deutsche und polnische Experten zu Panels, Speed-Datings, Lesung und Konzert.

Im Gespräch bleiben

Katarzyna Wielga-Skolimowska, die Metro-Polen konzipiert hat, spricht davon, dass es wichtig sei, zu verstehen, was in Polen derzeit passiere. „Auch Deutschland ist vor Populismus nicht gefeit“, sagt die ehemalige Direktorin des Polnischen Instituts in Berlin, die entlassen wurde, weil sie Warschau zu liberal gewesen war.

Mit Metro-Polen sucht sie nun einen neuen Gesprächsfaden. Unter anderem ist auch der dem Staatspräsidenten Andrzej Duda nahestehende Jagiellonenclub aus Krakau eingeladen. „Viele der polnischen Teilnehmer reden in Polen nicht mehr miteinander. In Berlin bringen wir sie wieder miteinander ins Gespräch.“ Und auch ins Gespräch mit den in Berlin lebenden Polen. Unter anderem wird Emilia Smechowski aus ihrem Buch „Wir Strebermigranten“ lesen.

Metro-Polen, Samstag 21. Oktober 12 bis 22 Uhr im Allianz-Forum am Pariser Platz

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