Regierungschef von Pakistan: Ex-Ölminister Abbasi übernimmt

Nachfolger des wegen Korruptionsvorwürfen abgesetzten Nawaz Sharif wird Shahid Khaqan Abbasi. Langfristig soll aber der Bruder des Ex-Premiers übernehmen.

Ein Mann sitzt in einem Flugzeug

Karrieretechnisch mit Höhenflug: Shahid Khaqan Abbasi Foto: reuters

ISLAMABAD afp | Ex-Ölminister Shahid Khaqan Abbasi soll Übergangsregierungschef in Pakistan werden. Langfristig solle aber sein Bruder Shabaz das Amt übernehmen, teilte der wegen Korruptionsvorwürfen abgesetzte Regierungschef Nawaz Sharif am Samstag bei der Nominierung von Abbasi mit.

Der Bruder des PML-N-Parteichefs hat noch keinen Sitz im nationalen Parlament und müsste erst für einen Parteifreund nachrücken, um sich zur Wahl stellen zu können. Es werde „einige Zeit“ brauchen, bis sich sein Bruder um das Amt des Regierungschefs bewerben könne, sagte Sharif in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache vor seiner Partei. Der jüngere Bruder des geschassten Premiers ist derzeit Regierungschef der Provinz Punjab.

Auch die Opposition kann einen Kandidaten für die Nachfolge des Regierungschefs aufstellen. Sie hat aber kaum Aussichten auf Erfolg, da die PML-N die Mehrheit im Parlament stellt.

Sharif war am Freitag vom Obersten Gerichtshof Pakistans abgesetzt worden. Zum Verhängnis wurden dem 67-Jährigen Enthüllungen aus den „Panama Papers“.

Diese bringen drei seiner Kinder in Zusammenhang mit Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Seine Tochter Maryam und seine Söhne Hasan und Hussein sollen demnach Briefkastenfirmen betrieben haben. Die mehr als elf Millionen Dokumente der Finanzkanzlei Mossack Fonseca waren im vergangenen Jahr durch einen internationalen Rechercheverbund bekannt geworden.

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