Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Dritte TV-Debatte abgesagt

Der Termin für die Debatte, die drei Tage vor dem ersten Wahlgang stattfinden sollte, war umstritten. Jetzt haben Macron und Mélenchon ihre Teilnahme infrage gestellt.

Wahllakate von Marine Le Pen, Jean-Luc Mélenchon und Benoit Hamon hängen nebeneinander

Treffen sich jetzt vor dem ersten Wahlgang nur noch auf dem Papier: Kandidaten für die französische Präsidentschaftswahl Foto: reuters

PARIS afp | Eine geplante dritte TV-Debatte der französischen Präsidentschaftskandidaten ist abgesagt worden. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender France 2 strich die ursprünglich am 20. April vorgesehene Diskussionsrunde, wie am Mittwoch aus dem Umfeld mehrerer Kandidaten verlautete. France 2 wollte alle elf Präsidentschaftskandidaten zu einer Debatte zusammenbringen, genau wie am Dienstagabend die privaten Nachrichtensender BFMTV und CNews.

Die Kandidaten Jean-Luc Mélenchon und Emmanuel Macron stellten aber ihre Teilnahme in Frage. Sie führten Terminprobleme an und kritisierten, die Debatte liege zu nahe an der ersten Wahlrunde vom 23. April. Auch die französische Rundfunkaufsicht CSA äußerte Vorbehalte: Die Kandidaten hätten so kurz vor dem Wahltermin kaum die Chance, sich angemessen gegen mögliche neue Vorwürfe zu verteidigen, die während der TV-Debatte erhoben werden könnten.

France 2 hofft jetzt, am 20. April alle elf Präsidentschaftskandidaten nacheinander live interviewen zu können. Allerdings ist unklar, ob dieses Format zustande kommen wird – auch hier äußerten einzelne Kandidaten Vorbehalte.

Bei der ersten TV-Debatte für die diesjährige Präsidentschaftswahl waren vor zwei Wochen im Privatsender TF1 die fünf wichtigsten Kandidaten Macron, Marine Le Pen, François Fillon, Mélenchon und Benoît Hamon gegeneinander angetreten. Am Dienstagabend waren in den Sendern BFMTV und CNews dann zusätzlich auch die sechs „kleineren“ Kandidaten eingeladen.

Auch die französische Rundfunkaufsicht CSA äußerte Vorbehalte: Die Kandidaten hätten so kurz vor dem Wahltermin kaum die Chance, sich angemessen gegen mögliche neue Vorwürfe zu verteidigen

Die Franzosen wählen am 23. April und 7. Mai in zwei Runden den Nachfolger des Sozialisten François Hollande. Umfragen sagen voraus, dass der Mitte-Kandidat Macron und die Rechtspopulistin Le Pen in die Stichwahl ziehen, in der Macron klarer Favorit wäre.

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