Brandanschlag auf Asylunterkunft: Drei Festnahmen in Bautzen

Mitte Dezember wurde im sächsiscchen Bautzen erneut eine Flüchtlingsunterkunft zur Zielscheibe eines Anschlags. Drei junge Männer sitzen jetzt in U-Haft.

Ein Haus vor Bäumen und Wiesen

Das Spreehotel in Bautzen, das seit 2014 als Flüchtlingsunterkunft dient, wurde Mitte Dezember mit Molotow-Cocktails attackiert Foto: dpa

LEIPZIG/BAUTZEN epd/dpa | Rund zwei Wochen nach einem versuchten Brandanschlag auf eine Asylunterkunft im sächsischen Bautzen sitzen drei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die zwei 19 Jahre alten Männer sowie ein 23-Jähriger wurden bereits am 23. Dezember nach Durchsuchungen in Bautzen festgenommen, wie das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum Sachsen (OAZ) am Mittwoch in Leipzig bestätigte.

Die weiteren Ermittlungen liegen bei der Staatsanwaltschaft Görlitz. Der Polizei zufolge wurden die Tatverdächtigen noch am Tag vor Heiligabend dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.

Ihnen wird vorgeworfen, in der Nacht zum 13. Dezember mehrere Molotow-Cocktails auf das Gelände der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Spreehotel im Bautzener Ortsteil Burk geworfen zu haben. Die Brandsätze waren nur wenige Meter vor dem bewohnten und eingezäunten Gebäude zu Boden gefallen. Verletzt wurde niemand.

Bereits im Februar 2016 war in Bautzen auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft ein Brandanschlag verübt worden. Die Stadt geriet daraufhin bundesweit in die Schlagzeilen. Schaulustige hatten das Geschehen mit unverhohlener Freude und abfälligen Bemerkungen kommentiert. Zuletzt hatte die ostsächsische Stadt wegen wiederholter Zusammenstöße zwischen jungen Flüchtlingen und Rechtsextremen im Fokus gestanden. Das „Bündnis ist bunt“ und andere Initiativen bilden mit vielen Aktivitäten einen Kontrapunkt zu fremdenfeindlichen Umtrieben in der Stadt.

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