Wilderei in Afrika: Mehr Nashörner sterben

Wilderer töteten so viele Nashörner wie lange nicht. In Südafrika verbesserte sich die Lage – für Tierschützer kein Grund zur Freude.

Ein Nashorn döst in der Savanne.

Immer mehr seiner Art fallen Wilderern zum Opfer. Foto: dpa

BERLIN taz | Wilderer haben in Afrika im vergangenen Jahr mindestens 1.338 Nashörner erlegt. Damit stieg die Zahl der getöteten Dickhäuter zum sechsten Mal in Folge. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) mitteilte, wurden seit 2008 mindestens 5.940 afrikanische Nashörner getötet.

Grund sei die große Nachfrage aus Südostasien, wo zunehmend illegales Horn gehandelt wird. „Die ausgiebige Wilderei für den illegalen Hornhandel untergräbt die in den letzten zwei Jahrzehnten in Afrika erzielten Erfolge zum Erhalt der Nashornpopulationen“, sagte Mike Knight, Vorsitzender der African Rhino Specialist Group der IUCN.

In Südafrika, wo vier Fünftel der afrikanischen Nashörner leben, sank die Zahl der getöteten Tiere leicht auf 1.175. Tierschützer halten dies für ein Resultat des härteren Durchgreifens der südafrikanischen Behörden. In den Nachbarländern Namibia und Zimbabwe hingegen stieg die Zahl stärker an.

Insgesamt wurde bei erlegten Nashörnern in Afrika ein neuer Rekordwert seit 2008 erreicht, als die Wildereiproblematik verstärkt einsetzte. Die Tierschützer warnten, dass sich das Problem daher lediglich verlagere. Um der Wilderei Herr insgesamt zu werden, sei ein entschiedenes Eingreifen in der gesamten Region nötig.

Trotz der zunehmenden Wilderei blieb die Zahl der Breitmaulnashörner auf dem Kontinent laut der IUCN-Experten stabil bei schätzungsweise 19.682 bis 21.077 Tieren. Bei den Spitzmaulnashörnern, die auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen, stieg die Population auf 5.042 bis 5.455 Tiere.

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