Monsanto auf Einkaufstour: Aktienkurs macht Sprung nach oben

Der größte Saatgutkonzern erweitert seine Geschäftsbasis. Jetzt möchte Monsanto die Agrarchemiesparte des Bayer-Konzerns übernehmen.

Weizenpflanzen in einem Gewächshaus in Gatersleben, Sachsen-Anhalt.

Gentechnisch veränderter Weizen wächst in einem Gewächshaus der Bayer AG in Gatersleben Foto: dpa

FRANKFURT rtr | Der weltgrößte Saatguthersteller Monsanto hat Interesse an der Bayer-Agrarchemiesparte Crop Science. Der US-Konzern habe sich dazu bereits mit dem Leverkusener Konkurrenten in Kontakt gesetzt, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei könne es auch um eine Übernahme im Volumen von mehr als 30 Milliarden Dollar gehen. Ein nächstes Treffen beider Seiten sei für April geplant. Die Nachricht ließ die Bayer-Aktien am Montag um bis zu 5,4 Prozent auf 104,60 Euro schnellen.

Erst im vergangenen Jahr hatte Monsanto vergeblich um den Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta geworben. Einem Bloomberg-Bericht zufolge haben die US-Amerikaner auch ein Auge auf die Agrarchemie-Sparte von BASF geworfen. Keiner der beteiligten Konzerne wollte zu der Angelegenheit Stellung nehmen.

Nach Ansicht der Analystin Alexandra Hauber von der Bank UBS könnte das von ihr mit rund 45 Milliarden Dollar bewertete Bayer-Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln wegen der höheren Marktanteile besser zu Monsanto passen.

Wegen wettbewerbsrechtlicher Hürden hält sie jedoch eine Vertriebskooperation zwischen beiden Unternehmen für wahrscheinlicher als eine Übernahme. Den Insidern zufolge erläutern die Leverkusener derzeit mit Monsanto mehrere Optionen, neben einem Kauf auch ein Gemeinschaftsunternehmen sowie andere Formen der Partnerschaft.

Bayer ist hinter Syngenta weltweit die Nummer zwei bei Pflanzenschutzmitteln. Im Saatgutgeschäft liegt Monsanto auf Platz eins vor dem US-Chemiekonzern DuPont, der mit Dow Chemical fusioniert. Dies erhöht nach dem Fehlschlag bei Syngenta, der nun vom chinesischen Staatskonzern ChemChina für 43 Milliarden Dollar geschluckt wird, den Druck auf Monsanto, schlagkräftiger zu werden.

Die Konzentration im globalen Saatgutmarkt steigt weiter

Die Analysten der Deutschen Bank halten eine Zusammenarbeit zwischen Monsanto und Bayer Crop Science für einen logischen nächsten Schritt. Sie begründen dies mit der Stärke der US-Amerikaner im Geschäft mit Saatgut und der Deutschen beim Verkauf von Pflanzenschutzmitteln. Allerdings sei Bayer nicht in Bedrängnis, die Sparte zu verkaufen. Der Preis müsse letztlich wohl höher ausfallen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.