Tinders Begehrlichkeits-Algorithmus: Du bist Mittelmaß!

Die Dating-App Tinder bewertet ihre Nutzer und erstellt anschließend ein internes Ranking. Wüssten Sie gerne Ihren Platz? Überlegen Sie es sich gut.

Siegertreppchen mit einigen Pokalen vor einem Auto, daneben Männerbeine

Auch im Alltag gilt: Nicht jeder kann ganz oben stehen. Foto: antifalten / photocase.de

Machen wir uns nichts vor, wir alle haben unseren Marktwert. Und manchmal wollen wir einfach wissen, wie unsere Chancen an der Singlebörse stehen. Klingt unromantisch? Stimmt, aber es kommt noch schlimmer.

Die Tinder-Nutzer unter uns haben nämlich einen sogenannten Desirability Score in einem internen Ranking von Tinder, das Attraktivität in kalten Zahlen misst. Der amerikanische Journalist Austin Carr hat seinen Listenplatz exklusiv erfahren. Sein Score: 946. Oberes Mittelfeld. Ein ganz schöner Schlag fürs Ego war das, meint er.

Und was lernen wir daraus? Wir wollen es zwar wissen, aber bitte doch nicht aufs Komma genau. Laut Umfragen sind 42 Prozent der Tinder-Nutzer in einer Partnerschaft. Viele tindern nur, um herauszufinden: Könnte ich noch, wenn ich wollte? Ein kleines Lächeln oder ein Tinder-Match, das schmeichelt eben dem Ego. Vor allem aber lässt es Raum zum Träumen. Ein Desirability Score von 946 hingegen sagt uns: Aus der Traum, du bist Mittelmaß!

Romantik ist aber immer auch Geheimnisvolles, Ungefähres. Insofern vielleicht ganz gut, dass Tinder sein Ranking geheim hält. Wer mag sich ansonsten die gesellschaftlichen Folgen ausmalen? Oder um es mit Jack Nicholson zu sagen: „Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen!“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.