Bei Wahlkampfkundgebung von Trump: Muslimin protestiert mit David-Stern

Der stille Protest einer Muslimin während einer Rede von Donald Trump hat für einen Eklat gesorgt. Sie wurde aus dem Saal verwiesen.

Donald Trump redet während einer Wahlkampfveranstaltung

Nach dem Vorfall fordern führende Muslime eine Entschuldigung von Trump. Foto: reuters

CHARLOTTE AP | Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump steht nach dem Rauswurf einer still protestierenden Muslimin aus einer Wahlkampfveranstaltung einmal mehr in der Kritik. Am Samstag forderte der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen den Immobilienmogul zur einer Entschuldigung für den Vorfall auf.

Tags zuvor war die Muslimin Rose Hamid bei einer Kundgebung Trumps in der Universität Winthrop im Staat South Carolina in schweigendem Protest aufgestanden, als er in seiner Rede einen Bogen von syrischen Flüchtlingen zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ schlug, wie der Sender CNN berichtete. Auf den TV-Bildern war sie zudem mit einem an ihrem Kleid befestigten gelben Stern mit der Aufschrift „Muslim“ zu sehen – in Anlehnung an den Davidstern, den Juden während des Holocaust tragen mussten.

Noch beim Schlangestehen vor der Arena, in der Trump sprach, habe sie keine Probleme gehabt, schilderte die Flugbegleiterin. Die Leute, mit denen sie persönlich in Kontakt kam, seien sehr nett gewesen. Doch sei die Stimmung gekippt, als die Veranstaltung begann und sich die Aufmerksamkeit auf ihre Person gerichtet habe.

Als sie sich erhoben habe, hätten einige Leute um sie herum begonnen, Parolen zu singen, berichtete Hamid. Trump bemerkte das Geschehen. Dann seien sie und ein weiterer Protestler zum Verlassen der Arena aufgefordert worden. Unter Buhrufen einiger Besucher seien sie schließlich hinauseskortiert worden.

Rhetorik schürt antimuslimische Ressentiments

Neben einer Entschuldigung rief Nihad Awad, Exekutivdirektor des Rats für amerikanisch-islamische Beziehungen, Trump zu einem Treffen mit Führern der muslimischen Gemeinde in den USA auf. Auf diese Weise könne der Geschäftsmann die antimuslimischen Ressentiments abbauen helfen, die durch dessen Rhetorik und die anderer republikanischer Präsidentschaftsbewerber geschürt worden seien, sagte Awad.

Rose Hamid erklärte am Samstagnachmittag (Ortszeit), sie habe noch nichts von Trump gehört.

Der Gescholtene selbst ging bei einem weiteren Auftritt in Iowa nicht auf den Vorfall in South Carolina ein. Doch verteidigte Trump seinen Vorschlag eines vorläufigen Einreiseverbots für Muslime in die USA.

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