Anonymous startet „Operation KKK“: Hacker gegen Hass

„Don‘t you Remember, The Fifth of November“: Das Hacker-Kollektiv Anonymous will 1.000 Namen von KKK-Mitgliedern veröffentlichen.

Mitglieder des rassistischen Ku-Klux Klans wandern mit Fackeln und weißen Mützen im Kreis um ein brennendes Kreuz.

Der Ku-Klux Klan beim Praktizieren seiner „traditionellen Riten“: Kreuze verbrennen und im Kreis wandern. Foto: dpa

BERLIN taz | Am 5. November will das weltweit vernetzte Hacker-Kollektiv Anonymous 1.000 Namen und Kontaktadresse von Mitgliedern des rassistischen Ku-Klux-Klans veröffentlichen. Unter #HoodsOff ruft der Anonymous-Aktion „Operation KKK“ dazu auf, die Kampagne gegen die Maskenmänner zu unterstützen.

Betroffen von den Veröffentlichungen sollen nach eigenen Angaben neben Privatpersonen, die für den Klan arbeiten, auch Politiker und Unternehmen sein, die in Verbindung zu den Rassisten stehen sollen.

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Das Datum für die Veröffentlichung ist nicht zufällig gewählt. Vor einem Jahr erlangte die amerikanische Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri traurige Berühmtheit, als nach Polizeiübergriffen auf die größtenteils afroamerikanische Bevölkerung Aufstände ausbrachen, die von der Polizei mit äußerster Gewalt niedergeschlagen wurden.

Auch der Ku-Klux-Klan machte im Zuge des Aufbegehrens seinem Namen alle Ehre, hetzte gegen Afroamerikaner und drohte DemonstrationsteilnehmerInnen mit Gewalt.

Das Hackerkollektiv kündigte daraufhin an, die Verbreitung von Hass und Gewalt seitens des KKK nicht länger tolerieren zu wollen und mit einer Kampagne gegen die Rassisten vorzugehen. Die Informationen, die am Donnerstag veröffentlicht werden sollen, stammen aus einem gehackten Twitter-Account der Maskenmänner.

Nun regen sich allerdings Zweifel an der Richtigkeit der Aktion. Auf der Online-Plattform PasteBin wurden vorab bereits Namen und Kontaktadressen von vermeintlichen KKK-Mitgliedern, darunter auch hochrangige Politiker und Bürgermeister, veröffentlicht, die jedoch nicht korrekt sein sollen, wie der Guardian berichtet.

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Die Betroffenen dementierten vehement, etwas mit den Rassisten zutun zu haben. Auch Anonymous distanzierte sich von der verfrühten Aktion und betonte, die Veröffentlichung der 57 Telefonnummern und 23 Email-Adressen sei weder abgesprochen, noch autorisiert worden. Tatsächlich befinden sich unter den Daten auch Hotlines von Nichtregierungsorganisationen.

Ungeachtet dessen wollen die anonymen Hacker „ihre Daten“ trotzdem am Donnerstag veröffentlichen.

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