Gestaltungspläne um den Hauptbahnhof: Vorläufiger Vorplatz

Der Washingtonplatz bekommt ein neues Gesicht. Ab Juli wird vor dem Hauptbahnhof gewerkelt. Auf Asphalt folgen dann Granit, Pflastersteine und Bäume.

So soll es einmal aussehen. Bild: Büro Kiefer

Manch einer mag es gar nicht gemerkt haben: Der Washingtonplatz zwischen Hauptbahnhof und Spree war bislang ein Provisorium - schnell asphaltiert zur Eröffnung des Bahnhofs vor der Fußball-WM 2006. Nun muss das Provisorium weichen. "Die Berliner bekommen einen neuen Platz vor dem Bahnhof", freute sich am Mittwoch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Im Juli soll die Umgestaltung beginnen. Die Bauarbeiten sollen zwölf Monate dauern.

Der Entwurf des Büros Kiefer Landschaftsarchitektur sieht laut Lüscher drei gestalterische Elemente vor: "Die Plattform auf dem Vorplatz bekommt Granitplatten, der umliegende Platz wird gepflastert, und an der Ella-Trebe-Straße entsteht ein Baumhain mit 50 Bäumen." Von den 3,5 Millionen Euro Kosten übernimmt die Vivico, der ein Teil des Grundstücks gehört, 2 Millionen Euro. Für die übrigen 1,5 Millionen Euro kommt zu zwei Dritteln der Bund und zu einem Drittel das Land Berlin auf. So weit der Plan.

Doch der hat einen Haken. Mitten auf dem Bahnhofsplatz will die Vivico ihre "Visitenkarte" bauen, einen MK 9 genannten Kubus, dessen Nutzung noch offen ist. Ursprünglich sollte der bereits in Bau sein, die Platzgestaltung hätte anschließend begonnen. "Doch die Welt hat sich inzwischen weitergedreht", sagte Henrik Thomsen, Leiter der Vivico in Berlin, in Anspielung auf die Finanzkrise. "Derzeit können wir nicht sagen, wann mit dem Bau des Kubus begonnen wird."

Deshalb hat das Büro Kiefer eine Zwischenlösung erarbeitet. Der am westlichen Platzrand vorgesehene Baumhain wird vorerst nur an einer Stelle bepflanzt. An den beiden anderen Baumstandorten wird Rasen ausgesät. Weil sich an dieser Stelle die Tiefgarageneinfahrt des MK 9-Gebäudes befindet, wäre eine Baumpflanzung derzeit sinnlos - sie müsste beim Bau der Tiefgarage wieder entfernt werden.

Das allein genügte der Senatsbaudirektorin aber noch nicht. "Sollten bis zum 31. Dezember 2013 die Bauarbeiten für den Kubus nicht begonnen haben, wird der Washingtonplatz wie geplant vollendet", bekräftigte Lüscher. Die Kosten für eine spätere Umsetzung der Bäume müsste dann die Vivico übernehmen.

Unklar ist auch, wie es mit dem sogenannten Lehrter Stadtquartier westlich des geplanten Baumhains weitergeht. Die Vivico will hier neben dem bereits bestehenden Meininger-Hostel drei Hotels und ein Kongresszentrum errichten. Die Gesamtinvestition soll 300 Millionen Euro betragen. Laut Thomsen soll das Konzept wegen der Wirtschaftskrise aber "ein wenig kleiner werden".

Hotels sollen auch auf der nördlichen Seite des Hauptbahnhofs entwickelt werden. Die deutsch-spanische Meermann-Chamartin-Gruppe möchte für 130 Millionen Euro an der Invalidenstraße sowohl ein Viersternehotel als auch ein Kongresszentrum errichten. Baubeginn soll im Jahr 2012 sein, die Fertigstellung ist bereits für 2013 vorgesehen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.