Friedrichshainer Hausprojekt: Trübe Aussichten für die Liebig 14

Fünfmal trafen sich bisher Bezirkspolitiker und Bewohner, um über die Zukunft des Hauses Liebig 14 zu beraten. Ohne Erfolg - die Eigentümer wollen nicht verkaufen. Heute wird weiterverhandelt

In den Verhandlungen um das Hausprojekt Liebig 14 wird die Zeit für eine Lösung knapp. Auch nach fünf runden Tischen mit Bezirkspolitikern und Bewohnern, die seit Ende Januar stattfanden, ist die Zukunft des Projekts nach Berichten von Bewohnern unklar. Kernproblem bleibe weiterhin, dass die Eigentümer des Gebäudes eine Kooperation mit den aktuellen Bewohnern ablehnen. Auch ein Verkauf komme für sie nicht infrage.

Die Hausgemeinschaft in der Liebigstraße sieht sich bereits seit Ende Januar von Räumung bedroht. Die Eigentümerin des Hauses, eine GbR, bestehend aus den Gesellschaftern Suitbert Beulker und Edwin Thöne, hatte den Bewohnern vorgeworfen, selbstständig eine Tür eingebaut zu haben, und ihnen deswegen gekündigt. Klagen dagegen verloren die Bewohner, der letzte Prozess ging im November vergangenen Jahres zu Ende. Die anschließende Schonfrist lief im Januar aus.

Franz Schulz (Grüne), Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, berichtet, dass die einzelnen Versuche zur Lösung des Konflikts nach und nach fehlgeschlagen seien. "Wir haben unter anderem versucht, die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte zu motivieren, ob sie nicht die Liebig 14 kaufen würde", sagt Schulz. Man habe gehofft, dass die Eigentümer beim Auftreten eines "seriösen Käufers" einlenken würden. Doch die Gesellschaft habe abgelehnt.

Die Möglichkeit, den Liegenschaftsfonds als Käufer zwischenzuschalten, sei mangels des politischen Willens zur dieser Lösung gescheitert, so Schulz. Und vom Liegenschaftsfonds angebotene Ersatzgrundstücke seien für das Projekt ungeeignet gewesen. "Im Moment gibt es noch den Strohhalm, dass bei den Lichtenberger Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften Interesse an einem Kauf besteht."

Auch die Schweizer Stiftung Edith Maryon zur Förderung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten hat nach Aussage von Sprecher Ulrich Kriese "grundsätzliches Interesse" signalisiert. Das sei aber bislang einseitig, Verkaufsgespräche seien nicht zustande gekommen. "Doch wenn der Eigentümer signalisiert, dass er verkaufen will, dann stehen wir bereit", sagt Kriese. Ein weiterer und vorerst letzter runder Tisch ist für den heutigen Freitag geplant.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.