Neue Kampagne für Organspende: Es gilt nun das Sechs-Augen-Prinzip

Nach den Manipulationsvorwürfen bei Transplantationen: Gesundheitsminister Bahr will Vertrauen der Bürger zurückgewinnen.

Hat selbstverständlich schon einen Spenderausweis: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Bild: dpa

BERLIN afp | Nach den Organspendeskandalen an deutschen Uni-Krankenhäusern will Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) mit einer neuen Kampagne verlorengegangenes Vertrauen bei den Bürgern zurückgewinnen. Gestern gab Bahr in Berlin den Startschuss zur Kampagne unter dem Motto „Das trägt man heute: den Organspendeausweis“.

Wegen der Manipulationsvorwürfe im Zusammenhang mit Lebertransplantationen brachen im letzten Jahr die Spenderzahlen in Deutschland dramatisch ein: Nur noch 1.046 Spender bedeuteten den niedrigsten Wert seit 2002.

An mehreren Kliniken waren im Sommer 2012 Manipulationen im Zusammenhang mit Lebertransplantationen aufgedeckt worden. In vielen Fällen sollen Krankenakten manipuliert worden sein, so dass Patienten bevorzugt eine Spenderleber erhielten. Ein zuletzt in Göttingen tätiger Transplantationsmediziner sitzt in Untersuchungshaft.

Solche Manipulationsversuche seien nicht mehr möglich, sagte Bahr dem Rundfunksender RBB. So entscheide etwa nicht mehr ein Artzt allein über die Kriterien für die Aufnahme eines Patienten auf Wartelisten für Spenderorgane. Es gelte nun ein Sechsaugenprinzip.

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