Navigations-App in Japan: Soooo süße GPS Pinguine

Das Tierchenschema von Pinguinen soll Touristen in Tokio packen. Per App watscheln die Tiere auf dem Display vorneweg und zeigen den Weg – aber nur zum Aquarium.

Wir rennen alle süßen Tieren hinterher Bild: Screenshot

Katzen, Ponys, Pinguine. Wir lieben kleine süße Tiere, sind verrückt nach ihnen, gucken sie im Internet an und laufen ihnen hinterher. Diesen anscheinend fast jeden packenden Zwang hat ein Aquarium in Tokio jetzt für eine App genutzt: Pinguine sollen Besucher zu der Attraktion bringen. Statt einer mehr oder weniger angenehmen Stimme setzen die Macher der App watschelnde Pinguine für ihre Navigation ein. Die niedlichen Tourguides finden aber nur einen Weg: den zum Aquarium.

Einen Kilometer lang ist der Weg von der Bahnstation bis zum Auarium – zu lang, zu viele Ablenkungen. Und Sightseeing ist eh öde, sagt zumindest die Kindchenstimme im Video. Das sollen die Pinguine aufpeppen. „soooo cute“ - Sooo süß!

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Für die GPS Pinguine wurde Aufwand betrieben. Die erste Bewegungserfassung von Pinguinen läuft so: Die Tiere watscheln über eine Plane, ihre Bewegungen werden auf den Computer übertragen, analysiert und so werden dann virtuelle Pinguine mithilfe der Information animiert. „Motion Capture“ nennt sich das Verfahren. Deshalb watscheln die virtuellen Pinguine so genuin.

Über „Augmented reality“ (erweiterte Realität) wird auf dem Handybildschirm die Straße angezeigt und die Pinguine werden eingeblendet. Nach eigenen Angaben der Macher von „Hakuhodo Tokyo“ stieg die Besucherzahl des Aquariums um 152 Prozent nach Veröffentlichung; wer die Anwendung auf dem Handy installiert habe, spiele mindestens neun Minuten damit.

So wird langweiliges Reisen zum Entertainment. Wenn also in Tokio über die Straße gewatschelt wird, folgen Pingufans ihren Stars. Und auch für watschelnde Menschen müssen Autofahrer bremsen. Es besteht also keine Lebensgefahr.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.