Das WM-Teil XIX: Der Schland-Baum

Es wird immer schlimmer. Die Aktivisten kennen keine Gnade. Auch die wehrlosesten Geschöpfe müssen für die WM-Hysterie der Deutschen herhalten.

Wer tut so etwas? Bild: Ulrich Würdemann

Galgen, Galeerenbau, Gegenpissen. Schon seit Jahrtausenden werden Bäume für alle möglichen Dinge missbraucht. Während der Fußball-WM macht taz-Leser Ulrich W. beim Joggen im nördlich an Volksdorf (!) grenzenden Hamburger Stadtteil Farmsen-Berne eine furchtbare Entdeckung: Ein hilfloser Baum wird bei hochsommerlichen Temperaturen in ein schwarz-rot-goldenes Korsett aus kratziger Wolle gezwängt.

Das nennt sich „Urban Knitting“ oder „Guerilla Knitting“ und kommt natürlich aus den USA, genauer: aus dem texanischen Houston. Die deutschen AktivistInnen nennen es „Guerillastricken“ oder „gestricktes Graffiti“.

Im Gegensatz zu den Vorbildern aus Lack braucht man zum Entfernen der wollenen Werke keine fiesen Chemikalien, sondern lediglich eine Schere. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nennt „Urban Knitting“ deshalb: „Die kleine brave Schwester des Graffiti“. Die US-Erfinderinnen bezeichnen sich als „Yarn Bomber“ (Garn-Bomber). Das passt besser.

„Das ist Baummissbrauch!“ So wird der Schland-Pullover Farmsen-Berne auf Facebook kritisch kommentiert. Da können wir uns nur anschließen. Was müssen das für Menschen sein, die zu so etwas fähig sind? Muss man denn jede einzelne seiner Perversionen ausleben? Nein!

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