Philipp Lahm hört als Nationalspieler auf: So gehen die Deutschen

Nach 113 Länderspielen kündigt Philipp Lahm seinen Rückzug aus dem DFB-Team an. Der Kapitän will sich der Bedeutung des WM-Titelgewinns bewusst werden.

Einer der Höhepunkte in Philipp Lahms DFB-Karriere: WM-Halbfinale 2006 gegen Italien Bild: imago/Ulmer

BERLIN dpa | Kapitän Philipp Lahm hat fünf Tage nach dem WM-Triumph von Brasilien seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erklärt. Lahms Berater Roman Grill bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Das Finale am Sonntag in Rio de Janeiro gegen Argentinien (1:0 nach Verlängerung) war Lahms 113. Länderspiel.

Bundestrainer Joachim Löw informierte Lahm bereits am Montag über seine Entscheidung. „Der Entschluss ist in mir während der letzten Saison gereift“, wurde Lahm von dem Blatt zitiert.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist am Freitagmorgen über den Rücktritt informiert worden. „Ich habe in dem Gespräch sehr schnell gemerkt, dass es aussichtslos ist, ihm seine Entscheidung ausreden zu wollen“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes auf der Verbands-Homepage und ergänzte: „Er war in den zehn Jahren bei der Nationalmannschaft nicht nur ein herausragender Spieler, sondern immer ein absolutes Vorbild. Ich habe ihm für all das gedankt, was er für den DFB geleistet hat.“

Seine DFB-Karriere begann am 18. Februar 2004 mit einem 2:1-Sieg in Kroatien. Der Profi des FC Bayern München erzielte in seiner über zehnjährigen Nationalmannschafts-Karriere fünf Tore.

Lahm hatte zusammen mit der Mannschaft noch am Dienstag vor dem Brandenburger Tor in Berlin den vierten WM-Titel für Deutschland gefeiert. „Vielleicht wird mir das erst in ein paar Tagen gelingen, vielleicht erst in ein paar Wochen oder Monaten. Vielleicht dauert es auch ein paar Jahre, bis mir die Bedeutung dieses Titels wirklich bewusstwird“, sagte Lahm zuletzt in einem Interview des Magazins Stern (Donnerstag).

Der Abwehr- und defensive Mittelfeldspieler hatte schon 2006 zu den Leistungsträgern und Mitgaranten des Sommermärchens bei der WM in Deutschland gezählt. Er hatte damals im Auftaktspiel mit einem Traumtor den Führungstreffer zum 4:2-Sieg über Costa Rica erzielt.

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