Ehemaliger MDR-Intendant tot: Suizid auf der Terrasse

Udo Reiter, der ehemalige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, ist tot. Die Kripo geht von Selbsttötung aus. Weitere Details nannte die Polizei zunächst nicht.

Udo Reiter bei der Eröffnung einer Jubiläumsausstellung des MDR 2011. Bild: dpa

LEIPZIG dpa/afp | Udo Reiter, der ehemalige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), ist tot. Entsprechende Informationen der Bild-Zeitung bestätigte die Polizei am Freitag in Leipzig. Weitere Details nannte die Polizei zunächst nicht.

Laut Bild wurde der 70-Jährige leblos auf der Terrasse seines Hauses in Gottscheina (Sachsen) gefunden. In der Nähe des Leichnams sei eine Waffe gefunden worden. Die Kripo gehe von Selbsttötung aus, ein Fremdverschulden sei aber auch nicht auszuschließen, schrieb die Bild-Zeitung.

Reiter war der Gründungsintendant des MDR, schweißte über 20 Jahre bis zum seinem Ausscheiden die Drei-Länder-Anstalt (Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) zusammen. Er leitete den Sender bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011. Damals sagte er: „Ich gehe lieber, solange man das noch bedauert. Ein öffentlich-rechtlicher Dinosaurier muss ich nicht werden.“ Zuvor war Reiter Hörfunkdirektor beim Bayerischen Rundfunk (BR). Seit einem Autounfall 1966 saß der gebürtige Lindauer im Rollstuhl.

Das hatte Reiter in seinem Buch „Gestatten, dass ich sitzen bleibe“ (Aufbau Verlag) reflektiert und dabei auch über ein selbstbestimmtes Leben und Sterben nachgedacht. Im Januar war Reiter Gast der ARD-Talksendung „Günther Jauch“ zum Thema: „Mein Tod gehört mir! Gibt es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben?“.

Zudem schrieb er in dieser Zeit einen Gastbeitrag zum Thema in der Süddeutschen Zeitung. Am Freitagabend sollte in Leipzig der ostdeutsche Medienpreis Goldene Henne verliehen werden. Er wird von MDR, rbb und der Super Illu verliehen.

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