Die Streitfrage: „Ich werde es nicht vermissen“

Nur noch wenige Tage, dann ist „Wetten, dass..?“ Geschichte. Und dann? Das ZDF komplett abschaffen, meint Oliver Kalkofe.

Auf Wiedersehen, meine Damen und Herren! Bild: dpa

Es beginnt die Zeit, in der wir alles in diesem Jahr zum letzten Mal tun – die letzte Sitzung, der letzte Friseurbesuch, das letzte gemeinsame Essen mit den Freundinnen, das letzte Mal „Wetten, dass..?“ schauen.

Letzteres mit dem Unterschied, dass es kein nächstes Mal geben wird. Nach einer über dreißigjährigen Erfolgsgeschichte wird „Wetten, dass..?“ am 13.12.2014 zum allerletzten Mal ausgestrahlt. Und das war's.

Markus Lanz, der Nachfolger Thomas Gottschalks, erntete viel Kritik für die sinkenden Einschaltquoten. In einem Gastbeitrag für die taz.am wochenende schreibt der Comedian Oliver Kalkofe, man könne Lanz „nicht verantwortlich für den Untergang von 'Wetten, dass..?'“ machen. Vielmehr habe es das ZDF versäumt, „seine wichtigste Show im Laufe von 30 Jahren moderat zu modernisieren“. Als Konsequenz fordert Kalkofe „die endgültige Einstellung des ZDF.“

Der Blogger Lukas Heinser glaubt, „dass es mit Florian Silbereisen und 'Schlag den Raab' auch weiterhin Samstagabendunterhaltung“ geben wird, die Lagerfeuer-Charakter hat.

Quote, Gewerkschaft, 38-Stunden-Woche. All so was gibt es im Silicon Valley nicht. Kann das trotzdem die Zukunft sein? Die Reportage von Peter Unfried lesen Sie in der taz.am wochenende vom 6./7. Dezember 2014. Außerdem: Wie Gericht und Staatsanwaltschaft versuchen, ein Polizeiopfer in die Psychiatrie einzuweisen. Und: Wetten, dass Sie „Wetten, dass..?“ vermissen werden? Oliver Kalkofe und Smudo antworten. Am Kiosk, //taz.de/%21p4350%3E%3C/a%3E:eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Den Lagerfeuer-Topos der einst großen TV-Formate sieht Medienexperte Lutz Frühbrodt hingegen längst erloschen. Das Feuer „flammt immer nur noch mal auf, wenn die deutsche Nationalmannschaft bei einer Fußball-WM aufläuft“.

„Nein, ich werde 'Wetten, dass…?' sicher nicht vermissen“, meint die Kommunikationswissenschaftlerin Jutta Röser. „Dieser Sendung fehlen schon seit Jahren Innovation und Überraschung.“

Ist „Wetten, dass..?“ also zum Bildschirmschoner der Nation verkommen, von dem nichts bleibt als ein hüpfendes Fragezeichen mit zwei Punkten?

Zumindest für Smudo von der Hip-Hop-Band die Fantastischen Vier wird „Wetten, dass.. ?“ immer „Bestandteil meines kulturellen Gedächtnisses“ sein. Er erinnert sich nicht nur an die Samstagabende, die sie „als Band oft rauchend und klönend vor dem Fernseher verbracht“ haben, sondern auch an seinen „Tweet von Hunzikers Gesäß aus der Show“, der ihm „aus dem Stand 5.000 Abonnenten“ einbrachte. Smudo wird einer der Gäste der letzten Show sein.

Die Streitfrage der Woche beantworten außerdem der taz-Leser Sascha Wanke und die Leiterin des Grimme-Instituts Frauke Gerlach - in der taz.am wochenende vom 6./7. Dezember 2014.

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