Prozess um totes Meerschweinchen: „Kaufpreis 20 bis 30 Euro“

Ein Paar klagt gegen seine Tierärztin, die Meerschweinchen nicht fachgerecht kastriert haben soll. Ein Tier starb, das Paar fordert 877,73 Euro Schadenersatz.

Wer seine Meerschweinchen liebt ... baut ihnen ein Zelt. Bild: dpa

taz: 877,73 Euro Schadenersatz – ist ein Meerschweinchen soviel wert?

Susanne Brücker: Der Wert ist damit nicht zu vergleichen, da es sich um ein Lebewesen handelt. Spricht man vom Kaufpreis, so kostet in einer Tierhandlung ein Meerschweinchen etwa 20 bis 30 Euro, in manchen Geschäften und beim Züchter etwa 30 bis 40 Euro. Immer mehr Menschen kaufen beim Züchter. Der Preis für eine Kastration kann zwischen 50 und 80 Euro betragen – wenn sich danach Wunden entwickeln, kosten die Tierarztbesuche natürlich noch. Aber ich weiß nicht, wie die Summe hier zu erklären ist.

Warum muss man die Tiere kastrieren?

Am friedlichsten und tiergerechtesten leben Meerschweinchen mit einem Bock und mehreren Weibchen. Die Meerschweinchen-Säue werden circa alle zwei Wochen brünstig. Wer keine Nachkommen möchte, kann das mit einer Kastration verhindern. Es besteht aber beim Eingriff immer ein Restrisiko.

Können die Tiere nicht nach Geschlechtern getrennt leben?

Ja, man kann zwei gleichgeschlechtliche Tiere zusammen halten. Dabei sollte aber ein Alphatier die Rangordnung sicherstellen. Das geht bei mehreren Säuen mit einem Kastraten sehr gut.

Sie sagten, immer Menschen kaufen beim Züchter. Gibt es einen Trend zum teureren Meerschweinchen?

Nein, es gibt sogar Gegenden, wo die Tiere für 10 bis 15 Euro verkauft werden. Aber der Trend geht schon dahin, dass sich Tierhalter häufiger zu Züchtern trauen.

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