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taz-Redakteurin Christina Schmidt Bild: Philipp Hanappel

Kürzlich war ich bei einer Podiumsdiskussion eingeladen – ich habe von einer Recherche über rechtsextreme Netzwerke erzählt, neben mir saßen ExpertInnen und auch ein Abgeordneter aus dem Bundestag. Am Ende fragte ein Gast aus dem Publikum: Was muss geschehen, um Rechtsextreme aufzuhalten, bevor sie sich in die Mitte der Gesellschaft hinein vernetzen?

Mein Name ist Christina Schmidt. Seit drei Jahren arbeite ich als Reporterin im Reportage- und Rechercheressort der taz. In einer Zeit, in der sich Gerüchte und falsche Nachrichten uneinholbar über soziale Medien verbreiten und Parteien ihre PR-Abteilungen „Newsroom” nennen, als ginge es dort um Journalismus, machen meine KollegInnen und ich etwas, was oft antizyklisch wirkt: Wir wollen wissen, was nach einer Nachricht passiert. Wir gehen dorthin, wo die Kameras schon wieder abgezogen sind. Oder gar nicht erst aufgestellt wurden.

Recherche braucht Zeit

Als ReporterInnen reisen wir durchs Land, bleiben, bis wir unsere Fragen gestellt haben und uns eine fremde Lebenswelt etwas näher gerückt ist. Das kann Tage dauern oder Wochen. Manchmal sogar Monate. Oft heißt es in der Branche, Recherche sei zu teuer. Denn Recherche braucht Zeit. Und Zeit ist nicht nur im übertragenen Sinne kostbar sondern auch im direkten. Für Sie, liebe LeserInnen, wollen wir sie uns leisten.

Bei uns in der taz sitzen viele KollegInnen, die wie ich nach dem Unbekannten, Unverständlichen und Verborgenen suchen. Sei es der Umweltredakteur, der in der Debatte um die Belastung durch Autoabgase die relativierende Argumentation eines Lungenarztes nachrechnet, widerlegt und sich mit der Autoindustrie anlegt. Oder die Kollegin, die seit Monaten die Proteste im Hambacher Wald begleitet, mit ihrem Smartphone live streamed, damit wir dabei sein können, wenn Zivilgesellschaft und Kohleindustrie miteinander ringen.

Ihnen gehört die taz

Warum wir das machen können? Ihretwegen. Mehr als 18.800 Menschen unterstützen die taz als Genossenschaftsmitglied mit mindestens 500 Euro. Ihnen gehört die taz. Sie sind das Fundament unserer Arbeit. Denn eigentlich geht es gar nicht ums Geld. Sondern um Unabhängigkeit. Anders als andere Redaktionen sind wir nicht auf zufriedene Anzeigenkunden aus der Automobilindustrie oder Energie-Riesen angewiesen.

Ihretwegen können wir es uns leisten, dorthin zu schauen, wo ein Skandal lauert und nicht auf die Auflage, Klickzahlen oder die Anzeigenerlöse. So können wir JournalistInnen unsere Aufgabe als vierte Gewalt erfüllen. Mehr als 18.800 Menschen ermöglichen es uns, immer wieder nachzufragen, unbequem zu sein.

Neulich auf dieser Podiumsdiskussion habe ich übrigens auf die Frage, was man gegen die Vernetzung der Rechtsextremen unternehmen kann, geantwortet: Zeitungen kaufen. Für Online-Artikel bezahlen. Und so Recherchearbeit finanzieren, damit wir Aufklärung nicht nur Ermittlern und Gerichten überlassen. Deshalb frage ich Sie: Möchten Sie nicht das 19.000. Mitglied unserer Genossenschaft werden?

Herzlich grüßt Sie

Christina Schmidt

taz-Reporterin