Specht der Woche 10.12.2018: Worauf sind die wütend?

Christian Specht findet es schlimm, dass Kennzeichnungen für Behindertensitzplätze oft abgerissen werden.

Bild: Christian Specht

In Berliner Bussen gibt es doch immer Extraplätze für Menschen mit Behinderung. In vielen Bussen kann man die Kennzeichnungen dafür aber nicht erkennen. Die Schilder wurden oft einfach abgerissen. Das finde ich schlimm. Denn wenn diese Zeichen abgerissen werden, können erstens Menschen mit Behinderungen nicht wissen, wo sich der für sie reservierte Platz befindet, und außerdem verstehen Menschen ohne Behinderung nicht, dass sie möglicherweise einen Sonderplatz besetzen. Eigentlich müsste der Busfahrer doch mitkriegen, wenn solche Schilder abgerissen werden. Ich bin dafür, dass darauf mehr geachtet werden sollte.

Oft habe ich schon mitbekommen, dass Menschen nicht aufstehen, selbst wenn ich meinen Behinderten-Ausweis gezeigt habe. Ich kann sie ein wenig verstehen. Wenn es keine Kennzeichnungen gibt, können die Menschen nicht wissen, dass sie Platz machen müssen. Ich wüsste auch gern, wer diese Leute sind, die diesen Vandalismus betreiben und worauf sie wütend sind.

Ich würde außerdem gern wissen, ob es einen Behindertenbeauftragten bei der BVG gibt und was der so macht. Meiner Meinung nach sollten wir auf diese kleinen Dinge mehr achten, denn genau damit fängt es doch an!

Protokoll: Aron Boks

Christian Specht, 49, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.