Workshop Nr. 3: Wer hat Angst vor Schwarz-Gelb?

Schreibregeln im Journalismus: Adjektive vermeiden! Starke Verben verwenden! Die Teilnehmer zeigten Stärke und dichteten das vorgegebene Thema einfach um.

Manche Masken können ganz schön gruselig sein... Bild: dpa

22. bis 25. Oktober 2009, eigentlich war das Thema für die 20 TeilnehmerInnen des dritten Workshops von der Redaktion vorgegeben: „Wer hat Angst vor Schwarz-Gelb?“  Doch die Nachwuchsjournalisten wollten sich nicht Bange machen lassen und antworteten in ihrem Editorial: „Angst haben paralysierte Kaninchen, nicht wir.“

Und so stellten sie die Agenda um und befüllten die vier Seiten etwa mit dem Porträt von fünf FDP-Wählern und einem Verriss von neuen Protestformen wie Flashmobs. Außerdem befragten sie die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel nach dem Unterschied zwischen Rechts- und Linksextremismus und einen Rhetorik-Professor nach den Fehlern der SPD im Wahlkampf.

Zuvor stand aber noch viel Theorie auf der Tagesordnung des Seminars. Arno Luik (Ex-taz-Chefredakteur, jetzt beim Stern) sprach über die Kunst, ein gutes Interview zu führen: Gute Vorbereitung und immer gleich die wunden Punkte ansprechen. Sein Stil zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er viel mit Behauptungen statt mit Fragen arbeitet und das Gespräch als Kampf mit offenem Visier versteht.

Im Workshop zur „Ethik des kritischen Qualitätsjournalismus“  sprachen die taz-Urgesteine Michael Sontheimer (heute beim Spiegel) und Ute Scheub (inzwischen Freie Journalistin) über die ethischen Fallen und Zwickmühlen in diesem Beruf.

Seminare im Workshop

Besonders hilfreich fanden viele Teilnehmer ein Seminar über „Sprache im Journalismus“ von Elisabeth Schmidt-Landenberger. Sie begleitete auch den Entstehungsprozess der Texte mit vielen Tipps. Ein paar ihrer Grundregeln: Adjektive vermeiden! Starke Verben verwenden!

Den Leser (gerade am Textanfang) nicht ins kalte Wasser werfen! Nach und zwischen den Seminaren blieb dann noch Zeit, um die Themen zu diskutieren, zu recherchieren, Interviews zu führen und Texte zu schreiben. Die vier so entstandenen Seiten sind am Montag, den 26. Oktober 2009, in der taz erschienen.

Das Gruppenfoto der Teilnehmer. Bild: Anja Weber

Bei der Auswahl der TeilnehmerInnen wird darauf geachtet, dass eine interdisziplinäre Gruppe mit unterschiedlichen Vorkenntnissen im Journalismus entsteht. JedeR kann sich bewerben.

Die je zehn Frauen und Männer pro Workshoptermin sind zwischen 18 und 28 Jahre alt und kommen aus allen Regionen Deutschlands und aus dem Ausland. Die Teilnehmer des Workshops „Wer hat Angst vor Schwarz-Gelb?“ finden Sie hier.